Frage an Gerd Dittmann von Jörg C. bezüglich Umwelt
Die Bundesregierung hat das Energiedorf Jühnde mit ca. 1,5 Millionen € in der Umstellung der Energieversorgung auf Biogas unterstützt.
Mittlerweile ist Jühnde von der externen Energieversorgung weitesgehend unabhängig. nebenbei wurden dadurch Arbeitsplätze geschaffen.
Als struktur- und industrieschwacher Bereich bietet sich der mittlere Westerwald an, ähnliche Projekte wie Jühnde zur Lösung von Problemen der Gemeindefinanzen und der Arbeitslosigkeit, sowie zur Etablierung innovationsfreudiger Unternehmen und Umwelttechnologie zu etablieren.
Die Betreibegesellschaft Jühnde ist in ca. 6 Monaten soweit, ihr Projekt auch anderen Gemeinden vorstellen zu können.
Sind Sie bereit dies politisch zu unterstützen und in in ihrer Partei auch entsprechende fachliche und personelle Kompentenzen zur Verfügung zu stellen?
Sehr geehrter Herr Capallo,
Energieeffizienz, Energieeinsparung und erneuerbare Energien sind wesentliche Aspekte einer "Grünen" Energiepolitik. Auf Bundesebene wurde unter Rot-Grün mit der Gemeinde Jühnde etwas vorbildhaftes gefördert und damit gezeigt, wie wichtig eine vorausschauende Energiepolitik sein kann. Die Umweltbilanz wurde durch den Wegfall von dem Energietransport (Öl, Gas und Strom) erheblich verbessert. Es sind Arbeitsplätze entstanden. Die Wertschöpfung findet in der Region statt. Wie die Biomassepotentialstudie der Landesregierung in RLP bestätigt hat, besitzt der Kreis Altenkirchen mit einem herausragenden Anteil an nutzbaren Forst- und auch landwirtschaftlichen Flächen ideale Voraussetzungen für eine Nutzung von Biomasse. Ohne den Nutzholzeinschlag zu erhöhen oder gar "Energiepflanzen" (natürlich möglichst umweltverträglich) anzubauen, besitzt der Kreis JETZT schon ein nutzbares Potential von jährlich (umgerechnet in Heizöl) von rd 45 Mio. Litern. Wir begleiten auf Kreisebene sehr intensiv die Westerwaldholzinitiative, die sich gerade eine derartige Vermarktung zum Ziel gesetzt hat. Ferner habe ich mich in den jeweiligen Gremien unseres Kreises neben der Forderung für intensivere Nutzung der Photovoltaik, gerade auch für eine Holzhackschnitzelheizung für eine Betzdorfer Schule eingesetzt. Zuletzt habe ich mit dem Kreisausschuss Anlagen in Cochem und Daun besichtigt, was die Bereitschaft des Kreises für derartige Investitionen deutlich gebessert hat.
Dies ist in den Gremien, die von der Nutzung erneuerbarer Energien oftmals nicht überzeugt sind, sondern allenfalls aus wirtschaftliche Notlagen heraus bereit sind zu handeln, ein schwieriger, lang andauernder Prozess. Diesen betreibe ich gerne und aus Überzeugung auch weiterhin im Kreistag und wenn der Wähler es wünscht, auch gerne im Landtag.
Ich hätte ihr Frage kurz und knapp bzgl. der Unterstützung zur Umsetzung mit ja beantworten können. Es war mir aber ein Anliegen zu zeigen, das wir bei diesen Themen, die gerade auch für künftige Generationen bedeutsam sein werden, besonders engagiert waren und auch künftig sein werden.
Wenn Sie Interesse daran haben, würde ich ihnen ggfs auch gerne persönlich unsere bisherigen Bemühungen auf Kreisebene und unsere weiteren Planungen darlegen. Dies gilt natürlich auch auf der Landesebene.
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Dittmann