Frage an Gerd Dittmann von Bernd D. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Dittmann,
bis zum Bau der Umgehungsstraße der Ortsgemeinde Steineroth sind Maßnahmen gegen den zunehmenden Verkehrslärm an der L 288 dringend erforderlich. Bereits vor 10 Jahren wurden hier Schallwerte von tagsüber 69 db(A) und nachts 60 db(A) festgestellt. Mittlerweile ist der Grenzwert der Lärmsanierung (nachts) überschritten.
Zudem wird die Ortsdurchfahrt bei mangelnder Verkehrsüberwachung weiterhin als Rennstrecke benutzt - erhöhte Geschwindigkeiten um die 65 - 70 km/h innerorts sind vorherrschend. Geschwindigkeitsreduzierende bauliche Maßnahmen können, so lt. LBM - nicht umgesetzt werden. Die Gefahrenlage ist hierdurch, sowie durch ein Querungsbedürfnis im Bereich einer Schulbushaltestelle, einer Kurve, sowie durch ein starkes Gefälle (aus Richtung Hachenburg kommend) stark erhöht.
Welche grundsätzlichen Maßnahmen zur Verminderung des Verkehrslärms verfolgen Sie und Ihre Partei und welche Anstrengungen können wir von Ihnen dahingehend in dieser Angelegenheit erwarten ?
Sehr geehrter Herr Düber,
ich kenne die Ortsdurchfahrt von Steineroth durch meine berufliche und ehrenamtliche Tätigkeit.
Ich selbst wohne an einer vielbefahrenen Landesstrasse und nur ein Grundstück von der B 8 entfernt. Der wachsende Verkehr bei z.T. schlechtem Unterhaltungszustand und fehlenden, wirksamen Lärmschutzmaßnahmen sind mir daher vertraut.
In Ihrer Frage zeigen Sie selbst bereits die ersten, richtigen Schritte auf:
a) in den Ortslagen sind verstärkt Verkehrsüberwachungen durchzuführen; ggfs auch in eigener Regie der Gemeinden
b) der LBM muss in puncto "bauliche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung und Lämrverminderung zunächst Kompetenzen erwerben und dann als Schwerpunkt der nächsten Jahre (idealerweise bei anstehenden Unterhaltungs- oder Instandsetzungsmaßnahmen) auch baulich umsetzen. Dies setzt aber auch in den Räten und Bauämtern voraus umzudenken. Ich erlebe es noch allzu oft, dass den Verantwortlichen nichts anderes einfällt als den Strassenquerschnitt zu verbreitern auf Grund von Planungen die 20 oder 30 Jahre alt sind.
Ferner müssen derartige Innerortsmaßnahmen m.E. auch in einer Prioritätenliste erfasst werden und nach Dringlichkeit abgearbeitet werden.
Ich werde mich konkret bei der Kreisverwaltung, Herrn Landrat Lieber, erneut dafür einsetzen, dass die schon lange angekündigte Überarbeitung des Nahverkehrsplanes zum Einen überhaupt statt findet und dann auch um Fragen der Verkehrssicherheit, des Lärmschutzes etc. erweitert wird.
Dort, wo es möglich ist möchten wir natürlich Verkehr vermeiden, auf die Schiene verlagern und auch die Elektromobilität (sicher eher langfristig) voran bringen. Wir wollen Bus- und Bahnverkehre attraktiver gestalten und besser vernetzen. Ferner sollen (sicher zuerst in den Ballungsräumen) vermehrt Carsharing-Angebote ausgeweitet werden. Punktuell können auch Anruf-Sammeltaxen als Alternative zum Individualverkehr oder schlecht genutzten Bussen eingesetzt werden. Grundsätzlich können auch transparente Lärmschutzwände und sogen. Flüsterbelag im Einzelfall hilfreich sein, muss aber jeweils vor Ort auf Sinnhaftigkeit geprüft werden.
Für weitergehende Anregungen oder auch ein persönliches Gespräch stehe ich Ihnen natürlich zur Verfügung.
Gerd Dittmann