Frage an Gerald Höns von Wolfgang M. bezüglich Gesundheit
Auch in Bremen geistern Warnungen vor den „eklatanten Gefahren“ der 5G-Mobilfunk-Technik und deren „dramatisch erhöhtem kurz- bis mittelfristigen Krankheits- bzw. Krebsrisiko“ herum.
Was, Herr Höns, ist Ihre Meinung als Techniker dazu?
Sehr geehrter Herr Moeller,
als lizensierter Funkamateur mache ich mir da überhaupt keine Sorgen.
Mit ein wenig technischem Verständnis kann ich mir keine Gefahr
vorstellen, welche von den Funkwellen ausgehen könnten. Erst ab einer
bestimmten Leistung geht die Bestrahlung mit einer Wärmeumsetzung
einher. Mitunter ist die Wärmewirkung erwünscht (Mikrowellenherd und
Bestrahlungsgerät beim Arzt) diese Geräte haben ein Vielfaches an
Hochfrequenzleistung der 5G-Stationen. 0,5 KW bis 1,5 KW sind übliche
Größen, während beim Mobilfunk die Leistungen deutlich darunter liegen.
In ländlichen Gebieten, wo größere Gebiete versorgt werden müssen, waren
bei älteren Standards (B-, C,- D,- E-Netz) Leistungen bis zu 50W üblich.
Seit den 80er-Jahren wuchs die Anzahl der Mobiltelefone, so dass man,
besonders in Ballungsräumen Kleinstsender mit geringer Leistung
installieren musste, um die Anzahl möglicher Teilnehmer erhöhen zu
können. Bei geringer Sendeleistung kann dieselbe Frequenz in der
übernächsten Zelle, wenige 100 m entferntvon weiteren Teilnehmern
genutzt werden.
Das 5G-Netz kommt wegen der hohen Datenübertragung und Anzahl möglicher
Teilnehmer ohne eine Anzahl von zigtausenden Stationen geringer Leistung
nicht aus. Wegen der geringen Leistung der einzelnen Sender mache ich
mir absolut keine Sorgen.
Wenn elektromagnetische Wellen krankmachen würden, müsste mir schon
längst was passiert sein, wo ich seit meiner Jugend als Funkamateur mit
wesentlich höheren Leistungen gearbeitet habe.
Ich denke, dass die Ängste mehr krank machen, als eine zu
vernachlässigende Leistung der Kleinstsender, welche für 5G in Betrieb
gehen sollen.
Ich beteilige mich nicht an der Angstmacherei rund um 5G.
Offensichtlich unbegründete Ängste gibt es schon lange.
Als ich in den 70er Jahren eine Antenne auf dem Dach installiert hatte,
aber noch kein Funkgerät hatte, und in der Nachbarschaft einige Tage
später ein Kanarienvogel tot von der Stange fiel, "waren die Funkwellen
dran schuld".
In den 80er-Jahren traf ich zufällig eine Dame beim Arzt, welche aus
medizinischen Gründen eine Mikrowellenbestrahlung bekam, aber in ihrer
Freizeit gegen einen neuen Mobilfunkmast in ihrer Nähe protestierte. Die
Dosis, welcher sich die Dame bei der Mikrowellenbestrahlung freiwillig
aussetze, wird durch den Mobilfunksender ein Leben lang nicht erreicht.
Während bei der freiwilligen Bestrahlung das Gerät direkt am Körper ist,
sinkt die Dosis-Leistung durch einen Mobilfunksender, selbst bei
Verwendung einer Richtantenne, mit dem Abstand schnell auf
homöopathische Werte.
Wie bei der Homöopathie, bei der die Lösung noch wirken soll, wenn
rechnerisch durch Verdünnung (Potenzieren) kein Molekül des Wirkstoffes
mehr in der Lösung ist, halte ich auch die Angst um 5G für eine reine
Glaubenssache.
Ich persönlich halte Funkwellen der infrage kommenden Dosisleistung für
unbedenklich, bin aber für sachlich begründete Anmerkungen anders
Denkender offen.
Mit freundlichem Gruß,
Gerald Høns
(Rechtschreibung, Zeichensetzung und Satzbau sind frei erfunden. Jede
Ähnlichkeit mit alter oder neuer deutscher Rechtschreibung ist rein
zufällig.)