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Georg Schirmbeck
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Frage von Maria B. •

Frage an Georg Schirmbeck von Maria B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Die anhaltend schwierige Situation auf dem Milchmarkt nimmt zunehmend existenzgefährdende Außmaße für die Milchbauern an. Ein Gespräch mit der Erzeugerberatung unserer Molkerei vor 2 Tagen ergab für die nächsten 6-9- Monate keine Milchauszahlungspreisverbesserung nach oben eher noch weiter leicht sinkend. (zur Zeit 22 Cent).
Wie kann ihrer Meinung nch ein vernünftiger und gerechter Milchpreis für Verbraucher und Milchbauern errreicht werden?

Unterstützen Sie die Forderung der Milchbauern, die Milchproduktion und einen fairen Milchpreis durch ein flexibles europäisches Milchmengensteuerungs-Instrument stabil zu halten?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Buller,

ich habe mich in den vergangenen Monaten mit unterschiedlichen Gesprächspartnern über die Probleme unserer Milchbauern ausgetauscht. Keiner meiner Gesprächspartner hatte ein Konzept, das dauerhaft einen für alle Milchbauern auskömmlichen Milchpreis garantiert.

Im Vorstand der Landwirtschaftskammer Weser-Ems haben wir alle Sie interessierenden Fragen intensiv diskutiert und nach Lösungen gesucht. Niemand hatte ein Patentrezept. Ich hatte auch Gelegenheit, mit Vertretern des BDM über die Probleme der Milchbauern zu diskutieren.

Wenn ich Ihnen heute mitteilen würde, dass mich die BDM-Argumente abschließend überzeugt haben, so würde ich die Unwahrheit sagen.

Bei allen Wünschen, die man in diesem Zusammenhang hat, muss man auch berücksichtigen, was ist überhaupt in Deutschland bzw. in Europa oder unter Gesichtspunkten des Welthandels durch- bzw. umzusetzen. Da ist es nach allen Informationen, die ich habe, so, dass es zukünftig keine staatliche Milchmengensteuerung geben wird.

Meine Familie und ich haben in den 60iger 70iger Jahren konkret erlebt, welche betriebswirtschaftlichen Auswirkungen es hat, wenn man auf unrealistische Aussagen einzelner sogenannter Fachleute hört. Ich bin deshalb der festen Überzeugung, dass es meine Pflicht ist, jedem Bauern zu sagen, dass es zukünftig nur noch Marktpreise geben wird.

Wenn wir als Vertreter des Berufsstandes möglichst gute Preise erreichen wollen, müssen wir uns auf privatwirtschaftlicher Basis so organisieren, dass wir an den Märkten wettbewerbsfähig sind. In diesem Zusammenhang sind in der Vergangenheit in nennenswertem Umfang Fehler gemacht worden. Wir sollten aus diesen Fehlern lernen.

Sehr geehrte Frau Buller, grundsätzlich unterstütze ich jede Maßnahme, die der Landwirtschaft wirklich dient. Als Abgeordneter ist es aber auch meine Aufgabe, allen Bürgern aufzuzeigen, welche Maßnahmen zukünftig realistischer Weise durchzusetzen sind.

Für eine Rücksprache stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Georg Schirmbeck, MdB