Frage an Georg Kippels von Felix B. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Kippels,
manche Menschen wohnen seit Jahrzehnten in einer Wohnung, haben dort die Kinder aufwachsen sehen und würden sich im Alter lieber verkleinern, schaffen dies aber finanziell nicht, da eine kleinere Wohnung in vergleichbarem Umfeld mittlerweile teurer ist als ihre jetzige. Wie wollen Sie dieses Problem lösen, vor allem da die Mieten in unserem Kreis aufgrund der Nähe zu Köln tendenziell eher nicht fallen werden?
Sehr geehrter Herr B.,
ich danke Ihnen herzlich für Ihre Anfrage.
Sie sprechen ein sehr wichtiges und vor allem auch emotionales Thema an, welches viele Menschen in unserem Land bewegt. Für jedes Alter gilt: Wohnen und Leben, egal ob im Eigenheim oder in der Mietwohnung, sind für die Lebensqualität wichtig. Auf dem Land oder in der Stadt muss Wohnraum bezahlbar bleiben. Deshalb brauchen wir einen vernünftigen Mix aus klugen Investitionen, neuen Freiräumen, Experimentierfeldern und Anreizsystemen sowie Stärkung von Eigeninitiativen.
Auch im Großraum Köln merken wir, dass Wohnraum teurer bzw. knapp wird. Meine Devise lautet daher: mehr, schnell, modern und bezahlbar bauen. Wo Gebäude alt sind, gilt es, sie auf den heutigen Stand zu bringen und energetisch zu sanieren. So erhalten wir langfristig auch den so dringend benötigten Wohnraum.
Um Mieterinnen und Mieter, vor allem auch im Alter, zu schützen, muss ausreichend Wohnraum vorhanden sein. Um das zu erreichen, muss das Problem an der Wurzel gepackt und nicht einfach "gedeckelt" werden. Mieten bleiben dann stabil, wenn das Wohnungsangebot insgesamt steigt.
Ganz konkret setzt sich die CDU deshalb dafür ein, dass bis 2025 mehr als 1,5 Millionen neue Wohnungen entstehen. Wir führen unsere Wohnraumoffensive fort und setzen auf eine starke Wirtschaftsbranche, gute Bedingungen und Wertschätzung für unser Handwerk und die freien und planenden Berufe. Außerdem wollen wir Investitionsanreize schaffen (z.B. Verlängerung der derzeit noch befristeten Abschreibungsmöglichkeiten beim Mietwohnungsbau) und Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen (z.B. durch Verringerung der Anzahl der Bauvorschriften). So muss dann z.B. ein Bauantrag für Wohnimmobilien regulär nach zwei Monaten nach vollständiger Vorlage aller notwendigen Unterlagen abschließend bearbeitet sein – andernfalls gilt er grundsätzlich als genehmigt. Insbesondere in Metropolregionen, wie Köln es ist, gehört es aber auch zu einer realistischen Baupolitik, dass das direkte Umland gestärkt wird. Hier setze ich auf kluge Nahverkehrsanbindung und eine moderne Grundversorgung. Mit dem Beschluss zum Bau der sogenannten Westspange am Kölner Hauptbahnhof haben wir dieses Vorhaben im Rhein-Erft-Kreis bereits angestoßen und werden es umsetzen. Das ist vor allem ein großer Erfolg unseres Verkehrsministers Hendrik Wüst.
Ich bin überzeugt, dass wir es durch diese und viele Maßnahmen mehr schaffen werden, die Lebensqualität im Rhein-Erft-Kreis in jeder Altersklasse hoch zu halten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Georg Kippels, MdB