Frage an Garrelt Duin von Martin W. bezüglich Jugend
Sehr geehrter Herr Duin,
Wie stehen Sie dazu, dass eine Verbindung zwischen Amokläufen und der Nutzung von gewalthaltigen Videospielen hergestellt wird, obwohl solch eine nicht besteht,
dass eine Nutzung von gewalthaltigen Videospielen durch das Militär zur Desensibilisierung der Soldaten behauptet wird, obwohl dies nicht der Wahrheit entspricht,
dass gewalthaltige Videospiele für den Anstieg der Jugendkriminalität verantwortlich gemacht werden, obwohl kein Anstieg festzustellen ist,
dass über die Wirkung von gewalthaltigen Videospielen ein einseitiges Bild gezeigt wird, obwohl der Forschungsstand ein anderer ist,
dass die Nutzer von Videospielen als hilfsbedürftige isolierte Außenseiter dargestellt werden, obwohl dies nicht zutrifft,
dass die aktuelle Gesetzeslage hinsichtlich des Umgangs mit Videospielen als unzureichend bezeichnet wird, obwohl in Deutschland bereits der weltweit strengste Jugendschutz besteht,
dass die USK für Defizite beim Jugendschutz verantwortlich gemacht wird, obwohl der Vollzug das Problem ist
und dass brutalste Videospiele gesellschaftlich geächtet werden sollen, dies aber auch zur Ächtung der Spieler führt ?
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir bezüglich meiner Fragen Stellung nehmen könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Wienekamp
Sehr geehrter Herr Wienekamp,
vielen Dank für Ihre Frage zum 5.Mai 2009 zur Verbindung zwischen Amokläufen und gewalttätigen Videospielen.
Ich bin gegen ein generelles Verbot von so genannten „Killerspielen“, da sich für mich ein explizierter Zusammenhang zwischen dem Spielen solcher Computerspiele und Gewaltausbrüchen von Jugendlichen nicht gezwungener Maßen herstellen lässt. Ich teile Ihre Auffassung, dass die mancherorts geführte Debatte bezüglich eines Verbotes von „Killerspielen“ problematisch ist, weil sie zu kurz greift und zudem die nicht weniger bedeutsamen Aspekte eines wirksamen Jugendmedienschutzes übersieht. Wichtig ist hier die Frage des verantwortungsvollen Umgangs mit den Medien und die hierfür notwendige Medienkompetenz.
Die Medienkompetenz der Jugendlichen und von Eltern muss gefördert und gestärkt werden. Eltern und auch das weitere Umfeld von Jugendlichen, wie zum Beispiel Lehrer, müssen verstärkt ein Blick darauf haben, was die Jugendlichen vor dem Computer tun. Die „Bildung von Anfang an“ spielt dabei eine erhebliche Rolle.
Mit freundlichen Grüßen
Garrelt Duin, MdB