Frage an Gabriele Conrad von Reinhard F. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Hallo,
ich bin parteilos, internationalistisch, Gewerkschaftsmitglied und habe lange die Montagsdemo Bewegung gegen Hartz IV auf antifaschistischer Grundlage unterstützt.
Bevor ich meine Frage stelle, möchte ich Ihnen meine Bewunderung für Ihren Mut ausdrücken, dass Sie sich dem scheinbar aussichtslosen Unterfangen stellen, den gesellschaftlich organisiertem Antikommunismus zu trotzen und Ihnen gerade deshalb viel Erfolg wünschen!
Meine Hoffnung in Sie und der Internationalistischen Liste / MLPD ist nichts geringeres als, dass Sie dem unterdrückten und ausgebeuteten Teil der Menschheit, wie dem Gesamtorganismus Erde eine weitere Stimme geben, den Internationalismus stärken und den gemeinsamen Kampf um eine neue lebenswerte Perspektive in Frieden und Freiheit organisieren. Ihre Wahlkampfplakate nehmen radikale Positionen ein, heben sich von den einschläfernden Inhalten der etablierten Parteien wohltuend ab und regen dagegen zur Diskussion an.
Fragen:
in den Medien wird verbreitet, Merkel habe einen klaren Vorsprung und der einzige Herausforderer sei Herr Schulz und die SPD liege hoffnungslos zurück.
Woher kommt denn die Friedhofsruhe vor der Bundestagswahl, wo doch die Regierung Merkel sich weder als willens noch als fähig erwiesen hat, die Probleme der Bevölkerung nur annähernd langfristig und befriedigend anzupacken? Und das obwohl die Produktivität unseres Landes, wie der Welt ein nie geahntes Ausmaß erreicht hat!
Ruhe wegen der AFD, wegen Erdogan, den Flüchtenden, Diesel-Skandal? Gibt es doch einen Rechtsruck in der Bevölkerung?
Oder, warum werden Sie Frau Konrad von der Internationalistischen Liste / MLPD denn als die einzige Direktkanditatin der Esslinger nicht einmal zum Interview der Esslinger Zeitung geladen? Hängt dies nicht vielmehr mit deren Angst vor dem Linkstrend in der Bevölkerung zusammen?
Was ist für Sie besonders an dieser Wahl und woher nehmen Sie für sich Ihre Zuversicht?
Sehr geehrter Herr Frank
der Wahlkampf der Internationalisitischen Liste polarisiert. Die "Friedhofsruhe" von Merkel will über die tatsächlichen gesellschaftlichen Widersprüche und Probleme hinwegtäuschen. Diese Rechnung geht aber nicht mehr auf. Unsere Plakate, unsere Forderungen nehmen unmissverständlich Partei für die Interessen von Arbeiter*Innen und Ihren Familien. Wer konsequent auf der Seite der kleinen Leute stehen will, muss mit der Profitlogik fertig werden. Wer nicht im Hamsterrad der ständigen Verteidigung unserer Lebens- und Arbeitsbedingungen steckenbleiben will, der muss über den Kapitalismus hinaus schauen. Der Echte Sozialismus, für den ich stehe, stellt Wohlstand und Würde für alle Menschen ins Zentrum. Und dass es eine solche linke Alternative gibt, fürchten diese Herrschenden am meisten. Daher werden wir von den Medien ausgeblendet, die rechte AfD aber als angebliche Alternative ins Scheinwerferlicht gerückt.
Einen Rechtsruck macht nicht die Bevölkerung sondern die Regierenden und alle bürgerlichen Parteien.
Letztendlich sind die Massen nicht bereit, sich mit Sozialkahlschlag, Rentenabbau, Niedriglöhnen, Umweltzerstörung, Kinderarmut, Kriegsgefahr abzufinden. Deshalb ist auch die Montagsdemobewegung nicht totzukriegen. In Esslingen feierten wir am vergangenen Montag die 500. Montagsdemo. Schade, dass Sie von Ihrer Beteiligung an der Montagsdemobewegung in der Vergangenheitsform sprechen. Wir brauchen kritische Menschen wie Sie und werden auch in Zukunft nur erfolgreich Politik machen können, wenn viele selbst aktiv werden.
herzliche und solidarische Grüße Gabi Conrad