Frage an Frederik Hintermayr von Katja M. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Hintermayr,
ich pflege seit 12 Jahren meinen Ehemann. Was planen Sie und die Linkspartei, um pflegende Angehörige besser zu unterstützen?
Liebe Frau M.,
Familienangehörige sind oft eine entscheidende Stütze für eine gelingende menschenwürdige Pflege. Aber: Niemand soll gezwungen sein, seine Berufstätigkeit aufgeben zu müssen. Deshalb wollen wir eine arbeitgeberfinanzierte, sechswöchige Freistellung wie im Krankheitsfall, wenn der Pflegebedarf erstmalig eintritt, um die neue Lebenssituation zu organisieren. Auf Wunsch muss befristete Teilzeit mit einem uneingeschränkten Rückkehrrecht auf den angestammten Arbeitsplatz gesichert werden. Flexible Regelungen, wie Heimarbeit oder Arbeitszeitverlagerungen, wollen wir erleichtern. Diese Ansprüche sollen in allen Unternehmen, auch in denen mit weniger als 25 Beschäftigten, gelten.
Die bei Pflege zu erwerbenden Rentenansprüche sind deutlich anzuheben mit dem Ziel, die durch Pflege entstehenden Verluste in der Rentenhöhe zu kompensieren. Auch pflegende Angehörige, die bereits Rente beziehen – und dieser Anteil nimmt zu – sollen zusätzliche Rentenansprüche erwerben können. Die Solidarische Mindestrente der LINKE in Höhe von 1.050 Euro würde vielen pflegenden Angehörigen eine Grundsicherheit geben. Wir werden uns für mobile Rehabilitationsangebote und einen erleichterten Zugang zu stationären Rehaleistungen für pflegende Angehörige und auch für Menschen mit Pflegebedarf einsetzen. Medizinische Rehabilitation muss vom Arzt, ohne aufwendiges Antragsverfahren verordnet werden können.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung und wünsche Ihnen viel Kraft bei der Pflege Ihres Mannes,
Frederik Hintermayr