Frage an Frederik Hintermayr von Jules R. bezüglich Soziale Sicherung

Liebe Frau R.,

danke für Ihre Frage.
für DIE LINKE ist die Erhöhung von Impfquoten eines der wichtigsten gesundheitspolitisches Ziele. Es geht dabei um den Schutz der öffentlichen Gesundheit, die Verhinderung von Epidemien und damit auch um die körperliche Unversehrtheit derjenigen, die nicht geimpft werden können oder die trotz Impfung nicht immun sind.

Diesem individuellen und kollektiven Nutzen stehen natürlich gewichtige Grundrechte gegenüber. Jeder Mensch kann sich grundsätzlich frei für oder gegen medizinische Maßnahmen entscheiden. Diese Freiwilligkeit ist schon für sich ein hohes Gut, denn es geht um Selbstbestimmung, körperliche Unversehrtheit und auch das Vertrauen in die Patientenorientierung der Medizin. Daher stellen sich kaum lösbare Fragen, wie eine Impfpflicht bei Impfverweigerern durchzusetzen wäre. Die hohe Quote der Erstimpfung zeigt, dass sich die wenigsten Eltern bewusst gegen die Impfung entscheiden.

Die aktuellen Probleme halten wir mit einer Verbesserung der Impf-Angebote an Schulen und Kitas sowie guten Informationsangeboten für Eltern für gut lösbar. Eine Impfpflicht sollte als Zwangsmaßnahme nur infrage kommen, wenn alle andere Maßnahmen nicht zum Erfolg geführt haben und eine gravierende Bedrohung der öffentlichen Gesundheit besteht.

Mit freundlichen Grüßen
Frederik Hintermayr