Frage an Fred Keßler von Peter M. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Keßler
fast jeder Deutsche ist Konsument irgendeiner Droge, sei es Koffein, Nikotin oder Alkohol (Medikamente mal ausgelassen). Hinzu kommt noch ein nicht unerheblicher Teil der Deutschen, welcher dem Konsum von Cannabisprodukten nicht abgeneigt ist. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass die ersten drei legal und toxisch (giftig) sind und Cannabis ist nicht toxisch (es gibt keine letale Dosis) und illegal. Wie ist ein Verbot unter Strafandrohung aus der Sicht ihrer Partei zurechtfertigen? Was wollen die Grünen hiergegen unternehmen? Zu bedenken ist, dass ein großer Teil der Bevölkerung unnötig kriminalisiert und ins Abseits der Gesellschaft gedrängt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank für die Zusendung Ihrer Frage die ich hier beantworten möchte:
Statt Cannabis zu dämonisieren und bei Alkohol und Tabak die Augen vor den Auswirkungen zu verschließen fordern wir Grüne eine Suchtpolitik, die die Gefährdungen von Alkohol, Tabak und Cannabis insbesondere bei sehr jungen Konsumenten ernst nimmt. Die Politik der Kriminalisierung ist gescheitert. Trotz Strafverfolgung konsumieren immer mehr und immer jüngere Menschen Cannabis und Haschisch. Wir erreichen weit mehr durch Prävention, Aufklärung und - wo notwendig - Therapie. Zudem erschwert die Kriminalisierung die Aufklärungsarbeit: Denn wer über Cannabiskonsum offen spricht gerät schnell in den Verdacht für den Konsum zu werben. Die Straffreiheit von Cannabiskonsumenten bleibt ebenso unser Ziel wie die Veränderungen im Führerscheinrecht.
Mit freundlichen Grüßen
Fred Keßler