Portrait von Franz-Josef Holzenkamp
Franz-Josef Holzenkamp
CDU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Franz-Josef Holzenkamp zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Claudia D. •

Frage an Franz-Josef Holzenkamp von Claudia D. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Holzenkamp,

unsere Tochter möchte mit einem Abiturdurchschnitt von 1,6 Medizin studieren. Auch bei dem 1. Nachrückverfahren wurde sie nicht berücksichtigt. Die Hoffnung einen Studienplatz im WS 2010/2011 zu bekommen, können wir wohl schon aufgeben.
Im nächsten Jahr wird auch in Niedersachsen der Doppeljahrgang an die Universitäten strömen, ebenso auch einige, die sonst Wehrdienst oder Zivildienst hätten ableisten müssen und abgesehen von denen, die schon ewig warten. D.h. auch für unsere Tochter vermutlich warten, denn die deutschen Universitäten wollen scheinbar nur die Allerbesten und nicht die Begabten.
Immer wieder wird in den Medien berichtet, dass die ärztliche Versorgung in vielen Regionen abnehmen wird und Mediziner dringend benötigt werden. Auch in unserem Landkreis suchen die Krankenhäuser nach qualifizierten Ärzten/-innen.
Sie müssen schnellstens dafür Sorge tragen, dass jeder, der Medizin studieren möchte auch einen Studienplatz erhält. Es kann doch nicht sein, dass ein Großteil begabter junger Menschen den direkten Weg ins Ausland nimmt und wohlmöglich aufgrund der Internationalität der Studierenden auch gleich im Ausland bleibt, weil sie vom eigenen Land enttäuscht wurden und ggfs. die Arbeitsbedingungen, steuerliche Ausrichtungen etc. viel besser sind als im Heimatland.
Deutschland schreit doch gerade zu nach Fachkräften!!! Was wird in allernächster Zukunft für diesen Studiengang gemacht und wie könnte man die Bewerbungsmöglichkeit transparenter gestalten, denn mit dem Hochschulstart ist einem wirklich nicht geholfen!

Mit freundlichen Grüßen

Claudia Diekmann

Portrait von Franz-Josef Holzenkamp
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Diekmann,

vielen Dank für Ihre Email.

Ich kann Ihnen nur zustimmen, es muss gehandelt werden. Ansonsten wird sich die Problematik in den nächsten zehn Jahren dramatisch zuspitzen. Bereits jetzt ist jeder zweite der 150.000 niedergelassenen Ärzte über 55 Jahre alt. Allerdings darf man nicht außer acht lassen, wo der Schuh besonders drückt: Denn dem erheblichen Ärztemangel auf dem Land steht eine deutliche Überversorgung in den Ballungszentren gegenüber.

Der NC ist ein Wert, der das Ergebnis der aktuellen Konkurrenz der Bewerber um die knappen Studienplätze abbildet. Die Studienplätze werden zu 20 % an die Abiturbesten, zu 20 % nach angesammelter Wartezeit und zu 60 % nach dem Ergebnis des hochschuleigenen Auswahlverfahren vergeben.

Aus den besten Abiturienten werden nicht unbedingt auch die besten Ärzte. Deshalb sollte die Möglichkeit der Universitäten, Studenten über Auswahlgespräche zu zulassen, den sie bereits jetzt auch teilweise nutzen, ausgebaut werden. Natürlich bedeutet für die Universitäten einen Mehraufwand.

Gesundheitsminister Dr. Philipp Rösler hat diese Problematik bereits mit den Ländern thematisiert. Mit den Ländern müssen jetzt Wege gefunden werden, wie eine zielgenauere Auswahl aussehen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Franz-Josef Holzenkamp, MdB