S.g.Hr. Ullrich könnten Sie sich vorstellen,sich beim DFB für den Fußball in Ostdeutschland einzusetzen,um diesen zu stärken und eine gerechtere Behandlung bei der Chancengleichheit zu erreichen?
Die Fußballvereine im Osten haben einen schweren Stand.
Aktuell spielen lediglich 7 (traditionelle) Vereine in den ersten 3 Profiligen.
Gründe hierfür sind:
-die Aufstiegsregelung in der 4.Liga sorgt dafür dass die Meister der Ligen West/Südwest garantiert aufsteigen(nicht weil dort die besten sondern meisten Mannschaften Deutschlands ansässig sind),wohingegen die Meister der Ligen Bayern,Nord,NordOST abwechselnd in PlayOffs den Aufsteiger ausspielen müssen
-fehlende finanzkräftige Sponsoren/Investoren
-die anspruchsvollen Regelungen der 3.Liga(ein Stadion mit min 10000Plätzen=>zum Vergleich in Spanien spielt ein Erstligist in einem Stadion mit nur 7083Plätzen)
Die Stärkung würde auch das Ansehen der Regionen aufwerten und Kindern/Jugendlich bessere Perspektiven für die Gegenwart und die Zukunft geben und Talente in der Region binden oder sehen Sie das anders?Ich hoffe sie als ehem. ostdeutscher Sportler verstehen das.Ihr Kollege Hr Schneider als Ostbeauftragter antwortet leider nicht.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Im Bereich des Spitzensports gilt die Autonomie des Sports. Das bedeutet, dass die Verbände sich selbst organisieren und ihre Angelegenheiten in eigener Verantwortung selbst regeln. Unabhängig davon besteht zwischen Sport und Politik in vielen Bereichen eine gute und konstruktive Zusammenarbeit. Ich denke, mit RB Leipzig und Union Berlin haben wir ausgezeichnete Impulsgeber und Hoffnungsträger, um dem Fußball in Ostdeutschland einen neuen Schub zu geben. Darauf können wir sehr stolz sein. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn weitere Ostmannschaften aus der 2. Bundesliga den Schritt in die erste Liga schaffen.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Ullrich, MdB