Frage an Frank Tempel von Achim B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Tempel,
in Ihrer Antwort vom 28.07.2015 an Herrn Schmidt schreiben Sie: "Auch wenn einige vorhandenen toxikologische Studien und Expertisen für eine abschließende Beurteilung noch nicht ausreichen.."
Es gibt mittlerweile über 9000 wissenschaftliche Veröffentlichungen und Studien zu E-Zigaretten und den Inhaltsstoffen der Liquide, warum ziehen sie diese nicht in Ihre Beurteilungen ein und verweisen auf nicht ausreichende Datenlage? (1)
Dann bezeichnen Sie Nikotin als suchtauslösend, können Sie mir bitte eine wissenschaftliche Studie nennen, die Nikotin (ohne Tabak) als suchtauslösend festgestellt hat ? Laut ICD 10 gibt es keine Nikotinsucht, sondern nur eine Tabakabhängigkeit. Desweiteren befürworten Sie das Anbringen von Warnhinweisen für die Folgen des Nikotinkonsums, sollen diese Hinweise auch zukünftig, zum Schutz der Verbraucher, an Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Auberginen und anderen Nachtschattengewächsen angebracht werden ?
Mit freundlichen Grüßen
Achim Blank
(1) http://blog.rursus.de/2015/07/liste-der-studien-zum-thema-e-zigarette-stand-juli-2015/
Sehr geehrter Herr Blank,
bitte entschuldigen Sie die späte Antwort. Eine endgültige Beurteilung der Wirkungen des E-Zigaretten-Konsums sollte auch auf der Untersuchung der Langzeitwirkungen basieren. Die Auswirkungen des Rauchens werden schon seit Jahrzehnten untersucht. Es gibt zuverlässige Studien aus anderen Ländern, welche die E-Zigarette als 95 Prozent weniger schädlich als die Tabakzigarette einstufen. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass dieses Produkt hierzulande weiter untersucht wird, vor allem auch um die Konsumenten vor möglichen Schäden zu schützen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass diese Studien die Vorteile der E-Zigarette gegenüber der Tabakzigarette aufzeigen könnten.
Nikotinwarnhinweise sollen die Konsumenten über die möglichen Folgen des Nikotinkonsums informieren. Selbst wenn es noch strittig ist, welche Mengen Nikotin zur Nikotinvergiftung führen können, haben die Konsumenten das Recht über die Gefahren informiert zu werden. Studien zur Nikotinsucht werden im Zusammenhang mit Tabakkonsum gemacht. Ich wünsche mir, dass auch in Deutschland vom Staat finanzierte Studien gemacht werden, welche die Auswirkungen von Nikotinkonsum durch die E-Zigarette untersuchen.
Tomaten, Kartoffeln, Auberginen oder Paprika enthalten als Nachtschattengewächse auch geringe Mengen an Nikotin, trotzdem entsteht bei deren Konsum keine Gefahr von Nikotinvergiftung.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich betrachte die E-Zigarette als eine deutlich weniger schädliche Alternative zu den herkömmlichen Zigaretten, aber gleichzeitig hat für mich als Politiker die Gewährleistung des Verbraucherschutzes oberste Priorität.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Tempel