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Frage von Dirk H. •

Frage an Frank Tempel von Dirk H. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Tempel,

Sie berufen sich bezüglich der geplanten Verschärfung des Waffenrechts auf eine Liste des Aktionsbündnisses Amoklauf Winnenden, nach Winnenden wurde das Waffenrecht jedoch bereits verschärft und die Unterschriften waren nur noch symbolischer Natur - wie lassen sich damit weitere Forderungen rechtfertigen?

Kann man, ob Ihrer Behauptung die Unterschriften wertzuschätzen, damit rechnen, dass Sie auch eine Liberalisierung des Waffenrechts in Erwägung zögen, sollten nur genügend Unterschriften eingereicht werden, oder sind die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger nur von Belang, wenn sie schon im Vorfeld mit der Ideologie der Partei d´accord sind?

Wie ist Ihre Aussage bezüglich des Spaßfaktors beim Schiesssport zu verstehen?

Ist Spaß nicht wichtig beim Sport und was verstehen Sie unter "Geballer"?

Ich könnte mir keinen Sport vorstellen, der nur um seiner selbst betrieben wird und bei dem die Teilnehmer mit peinvoller Miene die Rangliste emporleiden.

Der Glaube an hundertprozentige Sicherheit und Kontrolle ist entweder naiv oder mit Diktatur verbunden - wo liegt hier die nötige Verhältnismäßigkeit, wenn monatlich 200-300 Verkehrstote gegen ca. 0,4 Legalwaffenopfer stehen?

Ein Vergleich zwischen Fahrzeugen und Waffen ist angesichts der Opferzahlen durchaus legitim und die Degradierung von Verkehrstoten zu Kollateralschäden einer industrialisierten Fun-Gesellschaft eher ein wackliges Konstrukt um einer Verbotsideologie mehr Nachdruck zu verleihen.

Dass Messerstecher weniger Medienpräsenz bekommen, liegt nicht am Seltenheitswert der Taten, sondern am Desinteresse der verantwortlichen Redaktionsleiter - "Knarren" bringen eben mehr Auflage.

Warum wird die PKS nicht, für Laien verständlich, in legale und illegale Waffen aufgeschlüsselt?

Der Mehraufwand würde durch den von allen gewünschten Sicherheitsgewinn entschädigt, da man gezielt gegen die Schwerpunkte vorgehen könnte - Legalwaffenbesitzer gehören nicht dazu.

MfG

Dirk Hummel

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DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Hummel,

die Unterschriftensammlung des Aktionsbündnisses Amoklauf Winnenden nehme ich sehr erst. Die Initiative wurde insbesondere von Angehörigen und Freunden des bei dem Amoklauf Getöteten und Verletzten gegründet. Es gebietet der Respekt gegenüber der Opfer, die Forderungen des Bündnisses genau zu prüfen.

Die Forderungen der Unterschriftenaktion ( http://www.sportmordwaffen.de/ ) können Sie hier nachlesen. Wie Sie aber auch feststellen können, unterscheiden sich meine Diskussionsangebote deutlich von denen des Aktionsbündnisses. Ich habe dazu weiter oben Stellung genommen.

Die Definition des Sportschießens, dass auf vielen Internetseiten von Sportschützen zu finden ist, lautet wie folgt: „Ziel des Sportschießens ist es, die Mitte einer Schießscheibe, durch Einklang von Körper (statischem Aufbau und Körperbeherrschung) und Geist (innere Ruhe und Kontrolle von äußeren Einflüssen), zu treffen. Dies braucht Training, sowohl körperliches wie auch mentales.“ Dass dies bei aller Anstrengung auch Spaß macht, ist klar. Unter „Ballern“ ist dann alles andere zu zählen, was nicht diesem sportlichen Ziel entspricht.

Ich gehe nicht von der Möglichkeit einer hundertprozentigen Sicherheit aus; dies spricht aber nicht gegen eine Optimierung von Sicherheitsregeln. Im Übrigen gibt es auch im Straßenverkehr ständige Anpassung von Regeln, ohne dass jemand darin diktatorische Tendenzen sieht.

Zur Erstellung der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik sollten Sie die zuständigen Abgeordneten der Regierungskoalition bzw. das Innenministerium befragen. Die Idee, Straftaten mit Waffengebrauch nach legalen und illegalen Waffen aufzuschlüsseln, unterstütze ich.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Tempel