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Frage von Hendrik S. •

Frage an Frank Stolzenberg von Hendrik S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Stolzenberg,

warum ist Ihrer Meinung nach ein längeres gemeinsames Lernen besser für die Entwicklung der Kinder?
Werden hier nicht wieder alle gleichgemacht und klein gehalten?

MfG

Hendrik Schmeil

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr Schmeil,

zunächst möchte ich bemerken, dass wir, die FREIEN WÄHLER nicht in den Landtag einziehen wollen und am nächsten Tag eine Reform zu diesem Thema durchführen wollen. Wir möchten eine Diskussion anschieben und dann die Bürger fragen, ob sie eine Reform möchten und wenn ja, dann sollen Konzepte ausgearbeitet werden, die auch wiederum durch die Bürger abgestimmt werden können.

Ich persönlich erlebe das jetzige Schulsystem aus drei Perspektiven:

1. Meine eigene. Ich bin bis 1967 in die Oberschule nach Peißen gegangen und dann zur EOS, praktisch das Gymnasium, delegiert worden. Wir haben bis zur achten Klasse zusammen gelernt und ich kenne bisher keinen, der etwas Nachteiliges erforscht oder veröffentlicht hat.

2. Als Großvater. Meine Enkelkinder kommen nun in die Phase der "Entscheidung". Eigentlich schwitzen die Eltern. Ich habe Glück und meine Kinder sehen die Sachse sehr entspannt. Allerdings gab mir die Bemerkung meines Enkels (jetzt 3. Klasse) neulich zu denken: "Opa, ich kann nicht auf´s Gymnasium". Er muss sich keine Sorgen machen, aber es wird nicht in allen Familien so vernünftig zugehen.

3. Als Vater einer nunmehr "ausgelernten" Grundschullehrerin. Der Druck auf die Lehrerinnen und Lehrer in den Grundschulen ist immens. Sie müssen in der 4. Klasse eine Entscheidung (Empfehlung) treffen, die für viele Eltern und auch Kinder eine Zäsur in ihrem frühen Leben führt. Eltern machen massiv Druck und "kämpfen" um jede Zensur und Bewertung ihrer Kinder. Gymnasium über alles!

Die frühzeitige Trennung in die "Schlauen" und die anderen hinterlässt bei den Kindern tiefe Spuren. Kinder sind intolerant und werden diesen Umstand, dass sie auf das Gymnasium gehen dürfen im Zusammenleben mit ihren bisherigen Spielkameraden spüren lasse.

Ich denke hier müssen wir alle mehr Aufklärung betreiben. Auch nach der Sekundarschule und nach der Berufsausbildung stehen den jungen Menschen alle Tore zu den Hochschulen offen. Man muss es Ihnen sagen und die Wege aufzeigen.

Ich bin sehr dafür, nicht bereits in der 4. Klasse diese Trennung durchzuführen.

Frank Stolzenberg