Frage an Frank Steffel von Joana T. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr. Steffel,
Sicher sind Sie über die bedrohliche Lage der Hebammen, verursacht durch den ab 2015 wegfallenden Haftpflicht-Versicherungsschutz informiert.
Ich werde mein Baby im Juni zu Hause mit Hilfe meiner Hebamme auf die Welt bringen. Auch mein nächstes Baby soll auf natürlichem Weg in vertrauter Umgebung geboren werden.
Es sieht aber so aus, als ob ich dann nur noch die Wahl habe, entweder unter ärztlicher Aufsicht und hohen Kosten für das Gesundheitssystem, oder ohne fachliche Hilfe einer Hebamme zu Hause zu gebären.
Diese Vorstellung verunsichert mich.
Wie schätzen Sie die Versorgung mit Geburtshilfe jetzt und in Zukunft ein?
mit freundlichen Grüßen, Joana Thebe
Sehr geehrte Frau Thebe,
vielen Dank für Ihre Anfrage!
Die flächendeckende Versorgung mit Hebammenhilfe, einschließlich der Möglichkeit der freien Wahl des Geburtsortes, ist uns ein wichtiges Anliegen. Durch die Gespräche der vergangenen Wochen konnte bereits erreicht werden, dass der Gruppenhaftpflichtvertrag der Deutschen Hebammenhilfe bis zum Sommer 2016 weiter angeboten werden kann.
Das ist ein erster wichtiger Erfolg, aber es müssen weitere Schritte folgen, um die Haftpflichtversicherung für die Geburtshilfe dauerhaft zu sichern. Dazu sind verschiedene Gesetzesänderungen notwendig, die der Gesundheitsminister kurzfristig auf den Weg bringen wird. Ziel der Gesetzesänderungen ist es, die Vergütung der Hebammen derart zu gestalten, dass sie durch die Prämien zur Haftpflichtversicherung nicht überlastet werden. Darüber hinaus soll der Anstieg der Versicherungsprämien wirksam begrenzt werden.
Ich bin davon überzeugt, dass wir damit die richtigen Weichen zur dauerhaften Versorgung mit Hebammenhilfe stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Steffel