Frage an Frank Schwabe von Rainer L. bezüglich Wirtschaft
Guten Tag Herr Schwabe,
was spricht dagegen, Stolz auf den Kreis Recklinghausen zu sein, wo eines der technisch hochwertigesten Kraftwerk in Datteln errichtet, eine moderne Entsorgungseinrichtung in Herten vorhanden und eventuell einem Wasserkraftwerk auf dem Zechengelände in Marl konzipiert wird?
Wieso entsteht der Eindruck, dass die Politik "Probleme" mit dieser Art der Industriealisierung hat?
Oder übersehe ich, die "poitischen Bekenntnisse" zu dieser Form der heimischen Wirtschaft?
mit freundlichem Gruß
Rainer Lorenz
Sehr geehrter Herr Lorenz,
gegen eine Entwicklung der RAG zu einer "grünen RAG" spricht gar nichts. Deshalb macht ein Pumpspeicherkraftwerk auf AV großen Sinn, ich hoffe, dass es realisiert werden kann. Im Moment ist es noch in einem frühen Projektstadium.
Eine moderne Entsorgungsanlage in Herten macht ebenfalls Sinn, sofern dort wirklich "Restabfall" verbrannt wird und die emissionsrechtlichen Vorgaben eingehalten werden.
Datteln 4 ist meiner Ansicht nach im Fall der Inbetriebnahme eines der letzten Kohlekraftwerke, die ans Netz gehen, schlichtweg weil sich die ökonomischen Rahmenbedingungen dramatisch geändert haben. Ob allerdings konkret Datteln 4 ans Netz geht, hängt allerdings nicht von solchen Rahmenbedingungen ab, sondern es liegt an planungsrechtlichen Verfahren "vor Ort". Den wirtschaftlichen Nutzen für die Region halte ich allerdings für überschaubar. Deshalb halte ich die Fokussierung der öffentlichen Debatte auf dieses eine Projekt für falsch.
Ich möchte die Debatte gern öffnen, "alte" nicht gegen "neue" Ökonomie ausspielen. An den Rahmenbedingungen, die uns z.B. der Kampf um eine stärkere Unabhängigkeit von Rohstoffen aus der Erde und der Kampf gegen den Klimawandel vorgeben, kommen wir meiner Ansicht nach nicht vorbei. Dieses gilt es als "Leitplanken" immer zu beachten, sonst wird sich auch ökonomischer Erfolg dauerhaft nicht einstellen. Wie kann also eine industrielle Entwicklung aussehen, die diesen Rahmen beachtet? Ich glaube, dass es diese Entwicklung längst gibt! Auch in der Region. Deshalb werde ich im Sommer eine "Tour" unternehmen, die genau darauf guckt: was gibt es im Bereich der "umweltorientierten Industrien"? Dabei gibt es ganz erstaunliche Erkenntnisse! Falls Sie daran Interesse haben: auf der Homepage des SPD-Kreisverbandes Recklinghausen und sicher auch auf meiner MdB Homepage werden wir dazu berichten.
Liebe Grüße
Frank Schwabe
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