Frage an Frank Oesterhelweg von Prof. Dr. Claus H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Österhellweg,
ausschließlich aus Gründen der übergeordneten politischen Kontinuität und zur Vermeidung einer unkalkulierbaren Linksdrift mit einer noch größeren Staatsorientiertheit (Starker Staat) werde ich Sie wählen und vielleicht auch die FDP.
Hier an meinem Wohnort kann ich keineswegs erkennen, dass frischer Wind und argumentative Exzellenz das Geschehen prägen. Die CDU-Bastion Sickte ging verloren infolge jahrelanger egozentrischer Verhaltensweisen (Lorenz(!!!),Seiffert(!!), Schäfer(!!!!)) Ist Ihnen eigentlich bekannt, was die bildungsnahen Gesellschaften so denken? Nur auf einzelnen Bauernhöfen Hof zu halten, ist keine Lösung. Etwas mehr intellektuelle Tiefe wäre bestimmt nicht falsch. Um jeden einzelnen Menschen sollten Sie glaubhaft kämpfen, auch wenn Sie gut abesichert sind auf der Landesliste. Mein mandatsorientiertes Angebot zur Mitarbeit wurde zu keiner Zeit ernsthaft und offen zur Kenntnis genommen. Intrigen- und listenreiches Abblocken waren an der Tagesordnung. Der CDU in Sickte ist nicht mehr zu helfen (für mich auch abgeschlossen). Dort werde ich Ihre Partei nicht mehr kommunlabezogen wählen angesichts der Personenkonstellation...Warum holen Sie nicht Menschen mit breitem Sachverstand in Ihre Teams, auch wenn diese älter sind? Jugenddlichkeitswahn wird nicht helfen. Anstrengung tut not, ein explodierender Wahllkampf erscheint existenzsichernd. Nicht ein weiter so hier auf dem stadtnahen Lande.
Einen schönen Tag noch. Ihr C.Hohmann
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hohmann,
vielen Dank für diese doch etwas ungewöhnliche Frage bzw. Stellungnahme über das Internet mit einer weltweiten Verteilung!
Ich meine mich an ein Gespräch mit Ihnen zu erinnern in Sickte, richtig? Seitdem habe ich von Ihnen nichts mehr gehört. Vielleicht verwechsle ich das aber auch.
Zu Ihren Bemerkungen bzw. Fragen:
1. Ich freue mich, dass Sie mich wählen wollen, aber sind Sie angesichts Ihrer dann folgenden Bemerkungen wirklich sicher?
2. Über Einzelpersonen äußere ich mich im Internet ganz bestimmt nicht. Würde Ihnen das gefallen, wenn es um Sie ginge und Sie sich nicht verteidigen könnten?
3. Die CDU in der Samtgemeinde bzw. Gemeinde Sickte hat sicher - wie alle, die sich engagieren - das eine oder andere auch personelle Problem, ist aber im Vergleich zu den Mitbewerbern wirklich angemessen aufgestellt. An den Problemen wird gearbeitet, da seien Sie gewiss.
4. Die Frage "Ist Ihnen bekannt, was die bildungsnahen Gesellschaften so denken?" ist ziemlich arrogant, finden Sie nicht? Mit Verlaub, werter Herr Professor. Dr.: Ich habe mein Abitur gemacht, nach dem Wehrdienst eine Lehre abgeschlossen und dann in der Regelstudienzeit ( incl. Diplomarbeit ) mein FH-Diplom erworben. Wenn Sie mich für bildungsfern halten, dann dürfen Sie das. Doch gefallen lasse ich mir das nicht, auch wenn Sie dann sonst wen wählen! Die Leute "auf den Bauernhöfen" ( was für eine primitive Bemerkung mit diskriminierender Zielsetzung - "die dummen Bauern"? ) sind vielleicht manchmal dichter d´ran am wirklichen Leben als manche Herrschaften in den "Elfenbeintürmen" bestimmter Professoren.
5. Offenbar informieren Sie sich nicht darüber, was politisch hierzulande läuft, leider auch nicht darüber, was ich so mache ( das sollten Sie schon tun, wenn Sie jemanden im Internet vorführen wollen ) - das könnte man wohl auch als eine Art von Bildungsferne bezeichnen. Hier nur einmal einige Beispiele dafür, dass ich nicht nur "auf einzelnen Bauernhöfen Hof halte":
- Initiierung eines interkommunalen Hochwasserschutzkonzeptes mit Landesförderung
- Anstoß zur Umsetzung eines Tourismuskonzeptes für die Region
- Initiativen bspw. in Sachen ÖPNV, Regionalbahn, Radwege
- Mittelbeschaffung für bspw. kleine Museen, die Erweiterung der Herzog August Bibliothek, das Anna Vorwerk Haus in Wolfenbüttel
- Unterstützung des Bücherhofes bei Ihnen in Hötzum ( sorry, ist natürlich ein alter Bauernhof! )
- Initiierung eines runden Tisches zum Hochschulstandort Wolfenbüttel
- dauerhafte und langjährige Unterstützung der E-Government-Aktivitäten und des Entrepreneurship-Engagements Ihres Kollegen Prof. Dr. Asghari (TU BS und Ostfalia )
- Veranstaltungen zu Themen wie "Mobbing" ( das Phänomen, das mit den Namensnennungen Dritter in Ihrer "Frage" letztendlich befördern ), Patientenrechte etc.
- Mit-Initiierung einer "Sozialen Sprechstunde"
- gern gebe ich weitere Stichpunkte aus unterschiedlichen Bereichen.
6. Ihr "mandatsorientiertes" Angebot wurde nicht angenommen? Vielleicht passte es einfach nicht, menschlich/politisch/inhaltlich, vielleicht erschienen Sie nicht geeignet ( s. o. ), so ist das in der Demokratie. Übrigens: Auch unabhängige Einzelbewerber dürfen kandidieren und werden sogar gewählt, wenn sie denn gut sind!
7. Sie wissen doch gar nicht, wen ich in meinem Team habe. Natürlich sind gerade auch ältere Menschen dabei, aber es muss eben auch menschlich passen, Herr Professor!
Ich habe in meinem "Beraterkreis" durchaus Leute mit dem "breiten Sachverstand", den Sie meinen. Sogar Ingenieure, Doktoren und Professoren sind dabei - toll, was?
8. Bin ich wirklich "gut abgesichert auf der Landesliste"? Wenn Sie sich informiert hätten, dann hätten Sie festgestellt, dass bei den Landtagswahlen 2003 und 2008 kein einziger Abgeordneter der CDU über Liste in den Landtag gekommen ist. Alle Kolleginnen und Kollegen mussten direkt gewinnen.
9. Lieber Herr Prof. Dr. Hohmann, ich kämpfe auch außerhalb von Wahlkämpfen "um jeden einzelnen Menschen", dessen seien Sie gewiss! Aber eines mache ich bestimmt nicht: Ich biedere mich nicht bei jedem an und spiele bspw. für Sie den Prügelknaben, nur um Wählerstimmen zu ergattern. Gott sei Dank: Ich bin unabhängig und kann jederzeit auf meinen Bauernhof ( da ist er wieder! ) zurück. Wenn Sie mich also immer noch wählen wollen, dann ist das schön. Wenn Sie aber die deutlichen Worte nicht vertragen und lieber anders entscheiden: Auch schön!
Für einen weiteren Meinungsaustausch stehe ich Ihnen gern zur Verfügung - im Web ebenso wie persönlich beim Kaffee unter vier Augen.
Auch Ihnen noch einen schönen Tag und sogar ein gutes neues Jahr!
Mit freundlichen Grüßen
Frank Oesterhelweg