Warum werden Bestandskunden durch die Steuerbefreiung für Fotovoltaikanlagen ab 1.1.2022 (§ 3 Nr. 72) finanziell hoch belastet?
Sehr geehrter Herr Lorz,
Mit der Steuerbefreiung für Fotovoltaikanlagen ab 1.1.2022 (§ 3 Nr. 72) ist auch die AfA hinfällig. Dies ist eine „Muss-Regelung“ und keine „Kann-Vorschrift“. Somit ist unsere Investitionsentscheidung (Laufzeit 20 Jahre laut AfA-Tabelle) zunichte gemacht worden und wir haben eine jährliche Steuermehrbelastung von ca. € 250 für die restlichen 19 Jahre.
Warum werden vor 2022 getätigte Investitionen in Photovoltaik im Nachhinein derart finanziell belastet?
Sehr geehrter Herr S.,
danke für Ihre Frage über das Portal Abgeordnetenwatch.
Die Ampelregierung hat im Jahressteuergesetz 2022 die Steuerbefreiung für kleine Photovoltaikanlagen in § 3 Nr. 72 Einkommensteuergesetz gestrichen. Dadurch sollen Vereinfachungen und Entlastungen für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler erzielt werden. Allerdings fallen damit auch Abschreibungsmöglichkeiten weg, wie Sie beschrieben haben.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat das Jahressteuergesetz 2022 abgelehnt und in einem Entschließungsantrag eigene Vorschläge unterbreitet.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Lortz MdL