Frage an Frank Kuschel von Ramona S. bezüglich Familie
Hallo Herr Kuschel,
DIE LINKE. steht für gesellschaftliche Alternativen. Thüringen hat mit Abwanderung zu Kämpfen und immer mehr Frauen kehren dem Land den Rücken. Welche Visionen hat DIE LINKE. angesichts eines Männerüberschusses in Fragen der gesellschaftlichen Organisation des Zusammenlebens (Kommuneleben, Polyamory ect. oder im traditionell biblischen Sinne) von Familie, Bildung und Arbeitswelt? Sehen Sie Alternativen zu dem bisherigen Lohndumping und Minijobs, der besonders Frauen um ihre finanzielle Unabhängigkeit bringt?
Danke für ihre Antwort
Mit freundlichen Grüßen
Ramona Straub
Antwort:
Was für Fragen, alle Achtung? Doch die beschriebenen Probleme sind durchaus real, verlassen bekanntermaßen vorrangig junge Frauen Thüringen. Auch eine Folge der Regierungspolitik der CDU. Wenn ich aber ehrlich sein soll, kann ich nicht sagen, welche Visionen DIE LINKE angesichts des Männerüberschusses hat. Die Vorstellungen der LINKEN im Bereich Familie, Bildung und Arbeitswelt sind im Regierungsprogramm ausführlich beschrieben. Dies hier nochmals zu dokumentieren, wäre eine reine Schreibfleißarbeit. Da sollten Sie mir konkrete Nachfragen stellen. Das wäre sicherlich auch in Ihrem Interesse.
DIE LINKE streitet schon immer für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Dies schließt die finanzielle Unabhängigkeit der Frauen von Männern ein. Zudem geht es der LINKEN um Gleichberechtigung bei der Bezahlung von Arbeit, also unabhängig vom Geschlecht. Durch die Forderung der LINKEN nach einem flächendeckenden Mindestlohn von 10 EUR pro Stunde würde auch das Problem des Lohndumpings gelöst werden. Für klein- und mittelständige Unternehmen muss es aber bei der Einführung von Mindestlöhnen Übergangsbestimmungen geben (z. B. zeitlich befristet Lohnzuschüsse für maximal drei Jahre). Da DIE LINKE das menschenunwürdige *Hartzsystem" überwinden will, wäre auch der so genannte Minijob ein Auslaufmodell. Der so genannte Minijob ist eine Ausbeutungsform des Frühkapitalismus und passt nicht in eine moderne Gesellschaft des 21. Jahrhunderts.
Frank Kuschel