Wie wollen Sie die notwendige Sprachförderung finanzieren, das notwendige Personal beim derzeitigen Fachkräftemangel finden und was wollen Sie hier anders machen als die derzeitige Regierung?
Die CDU Bremen und ich persönlich sind uns über die herausgehobene Bedeutung von Maßnahmen zur Sprachbildung und -förderung in Kita wie Schule, als maßgebliche Gelingensbedingungen für eine erfolgreiche Bildungskarriere, absolut im Klaren. Die Finanzierung ist eine Frage der Prioritätensetzung bei den kommenden Haushaltsberatungen. Ich sehe im Bildungsbereich eine klare Priorität und werde mich daher mit aller Entschiedenheit dafür einsetzen, dass besagte Maßnahmen und Programme zur Sprachförderung mit entsprechenden Haushaltsmitteln unterfüttert werden.
Wie nahezu jedes andere Bundesland auch, so hat Bremen mit einem Mangel an vollausgebildeten Lehrkräften zu kämpfen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir dieses enorme Problem nicht allein oder im Wettbewerb mit 15 anderen Ländern lösen werden. Vielmehr ist es erforderlich, dass alle beteiligten Akteure – der Bund wie die Länder – zur gemeinsamen Überwindung der skizzierten Situation mobilisiert werden, zumal aktuell trotz der Bedeutung sowie der Notwendigkeit eines auskömmlichen Angebots an pädagogischen Fachkräften zwischen den Bundesländern keine abgestimmte Steuerung in Bezug auf die Bedarfs- sowie Kapazitätsplanung stattfindet. Ich freue mich daher, dass die Bremische Bürgerschaft sich mit breiter Mehrheit dem Vorschlag der CDU-Fraktion angeschlossen hat, zwischen Bund und Ländern einen Bildungsstaatvertrag abzuschließen, der genau diese Problemstellung angehen soll. Dieses Ziel gilt es weiter zu verfolgen. Zur Wahrheit gehört aber gleichwohl hinzu, dass wir kurzfristig nicht ohne Seiten- und Quereinstiegsmaßnahmen in den Lehrerberuf auskommen werden.
Schwierige Zeiten verlangen von den politischen Verantwortlichen die Bereitschaft auch unbequeme Entscheidungen zu treffen – dies unterscheidet mich und die CDU Bremen beim Thema Lehrerpersonal offenkundig von der amtierenden SPD-geführten Landesregierung. Angesichts von Schulen in überaus herausgeforderten Quartieren in unserer Stadt, die nur noch über eine nominelle Personalabdeckung von knapp über 75 Prozent verfügen, wohingegen andere Schulen zu mehr als 100 Prozent ausgestattet sind, bin ich als Dienstherr nämlich gewillt hier steuernd einzuwirken, indem ich bedarfsbezogene Abordnungen und Versetzungen von Lehrkräften zur Stärkung der Personalversorgung veranlasse – im Zweifelsfall auch ohne Einvernehmen. Senatorin Aulepp ist hierzu – trotz zwischenzeitlich anders lautender Äußerungen – noch immer nicht bereit.