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Frage von Hans S. •

Frage an Frank Hofmann von Hans S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Hofmann,

Liest man das Interview mit dem Chef des Hartmannbundes Kuno Winn, das am 4.12. in der "Frankfurter Rundschau" veröffentlicht wurde, so zeigt dieses überdeutlich, worum es der aufbegehrenden Ärzteschaft wirklich geht: Um den eigenen Geldbeutel. Wenn Herr Winn fordert, man hätte die Finanzierung des Gesundheitssystems von den Löhnen abkoppeln sollen, wenn er die Gesundheitsprämie als den richtigen und notwendigen Schritt sieht, wenn er eine Ausweitung der Wahlleistungen (dh. natürlich als Konsequenz Reduzierung des Leistungskatalogs, also der Pflichtleistungen) verlangt, für die die Sozialversicherten zusätzlich löhnen sollen, und wenn er Leistungen herausnehmen will, an denen die Ärzteschaft nichts verdient (Sterbegeld, Mutterschaftsgeld), so bestätigt all dies die obige Folgerung.

Dabei verdienen die Ärzte verglichen mit anderen Akademikern wahrlich nicht zu wenig, von einfachen Angestellten, Facharbeitern, Arbeitern ganz zu schweigen. Und ganz selten nur läßt sich die Qualität ihrer Arbeit nachweisen, ja sie wehren sich schon gegen Ansätze.

Daß die Gesundheitsreform fast kompletter Murks ist, ist eine andere Frage. Die einzigen Benachteiligten durch dieses System aber sind die gesetzlich Versicherten. Warum entschließt man sich nicht für eine Bürgerversicherung, in die alle, aber wirklich alle, einzahlen müssen? Warum macht man das ganze System nicht transparenter für die Versicherten und Kranken? Dann würden diese endlich einsehen, wie sie von Ärzten, Apotheken, Kliniken betrogen werden, von der Pharma-Industrie ganz zu schweigen. Dann würden sie auch nicht mehr Beifall, spenden, wenn eine Luxusklientel wie die Ärzte für mehr Geld streikt und sie, die Patienten und Versicherten, dabei noch als Geiseln nimmt.

Warum verhält sich die SPD dazu so still und mißachtet die Interessen der einfachen Bürger? Und warum nennt sie Ärztestreiks nicht das, was diese in der Tat sind: reines Ständedenken.

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