Frage an Frank Heinrich von Thomas S. bezüglich Verkehr
Guten Tag Herr Heinrich,
Sie wurden befragt, wie die Reduzierung des Anteils des Kfz-Verkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen gelingen kann, d.h. wie mehr Radverkehr, ÖPNV und Nahmobilität zu Fuß erlangt werden können?
In Ihrer auf diese Frage bezogenen Antwort führen sie aus:
"Zur Entlastung unserer Straßen gibt es zahlreiche Vorschläge aus verschiedensten Richtungen - angefangen vom Ausbau der Radwege über kostenlosen ÖPNV bis hin zu einer CO2-Bepreisung. Letzteres habe ich beispielsweise vor kurzem gemeinsam mit 12 anderen Kollegen in unsere Fraktion als Diskussionsvorschlag eingebracht, um den Weg zur "Grünen Null" zu ebnen. "
https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/frank-heinrich/question/2019-08-01/320383
Ich finde den Gedanken eines kostenlosen bzw. preisgünstigeren ÖPNVs als sehr wichtig, denn m.E. hängt die Attraktivität desselben sehr von dessen Preis ab. Leider gehen Sie im weiteren Verlauf Ihrer Antwort nicht auf diesen Gedanken ein, warum eigentlich nicht?
Ich und viele Menschen in Deutschland erleben den hiesigen ÖPNV als überteuert, bürokratisch aufgestellt und kundenfern. Für die einfache Fahrt mit Bus und Bahn von Gersfeld/Rhön nach Meinigen am 31.07.2019 habe ich z.B. 6,50 € + 11,30 € = 17,80 € bezahlt und 2,4 h benötigt. Der Routenplaner weist für das Auto 54 Km und knapp 1 h Fahrzeit aus. Im Bus war ich auf gut der Hälfte der Strecke der einzige Fahrgast und der Zug war nur zu etwa 30% besetzt. Der Busfahrer zeigte (wie auch sein Kollege auf der Rückfahrt) nicht das Verhalten, das ich unter Kundennähe verstehe.
Wie werten Sie das Preis-Leistungsverhältnis des benannten Beispiels?
Arbeiten Sie für die Idee eines für die Nutzer/innen kostenlosen bzw. preisgünstigeren ÖPNV?
Wenn ja, was machen Sie konkret?
Wenn nein, werden Sie künftig für einen kostenlosen bzw. preisgünstigeren ÖPNV arbeiten und wenn ja, was wollen Sie konkret unternehmen?
Viele Grüße,
T. S.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für ihre Anfrage, die ich aufgrund meiner Funktion als Bundesabgeordneter nur kurz beantworten möchte.
Das Thema ÖPNV wird, wie das "N" schon sagt, grundsätzlich innerhalb der zuständigen Kommunen und Regionen entschieden. Auf Bundesebene können lediglich geführte Diskussionen Anstoß in wegweisende Richtungen geben. Wie ich auch in der von Ihnen zitierten Anfrage weiter geantwortet habe, bin ich daher in Chemnitz stetig im Austausch mit unseren Stadträten, u.a. zu diesem Thema.
Bezüglich des von Ihnen angeführten Beispiels, kann ich Ihre Anfrage durchaus nachvollziehen, habe allerdings an dieser Stelle zu wenig Einblick in die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort.
Sollten Sie noch weitere Fragen haben, können Sie mich auch gern unter frank.heinrich.wk@bundestag.de kontaktieren, sodass wir uns zu einem weiterführenden Gespräch verabreden können.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Heinrich