Frage an Frank Heinrich von Romy H. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Heinnrich,
die Einrichtung dieser Kommunikationsplattform und dass Sie Anfragen zumeist auch ausführlich beantworten, finde ich sehr gut.
Meine Fragen an Sie betreffen , außer dem Thema Finanzen, auch die Themen Wirtschaft und Soziales.
Kurz noch folgende Vorbemerkung: Bei Ihrem Fraktionskollegen Dr. Gauweiler habe ich mich für seine Ablehnung und Klage vor dem BVerfG zum ESM Vertrag bedankt, da mir unbegreiflich ist, wie Bundestagsabgeordnete ohne Not unserer Volkswirtschaft ein derartiges (Geldjonglier-) Vertragskonstrukt aufdrücken können.
In der Realwirtschaft würde ein ordentlicher Kaufmann niemals Verbindlichkeiten mit eigener Gefahr eingehen, um einen Vertragspartner zu „retten“. Schulden lassen sich nicht mit Schulden bezahlen. In der Realwirtschaft weiß das jeder Mensch und jede Firma, weil diese so in die (bei Verschleppung strafbare) Insolvenz gehen. Viele Bürger in Deutschland fragen sich warum, trotz hoher Produktivität und trotz sie eine Vielzahl von Steuern + eine Inflationsrate von 2,3% zahlen, pro Kopf noch 24.707 € Staatsschulden vorhanden sein soll (in 2011).
Nunmehr meine Fragen an Sie:
1. Warum missachtet Politik bei ihren Entscheidungen permanent ökonomische Gesetze? Bitte erklären Sie mir in diesem Zusammenhang, wie Inflation entsteht.
2. Sie haben in Ihrer Antwort an Herrn Steiding am 29.06.12 geschrieben, wir brauchen quer durch unsere Gesellschaft eine neue Kultur des Schuldenmachens. Was meinen Sie damit und wodurch wird Ihr persönlicher Glaube daran gestützt?
3. Stellen Sie sich vor, Sie sollen privat 22.000 € in einen Kapitalstock einzahlen und für 168.000 € bürgen. Hätten Sie den dazugehörigen Vertrag (der so gestaltet ist, wie der ESM) auch persönlich unterschrieben? (Bitte beachten Sie vor Ihrer Unterschrift die Wirkung der vorherigen Verträge ESFS und EFSM und wem Ihr Kapital und Ihre Bürgschaften nützten.)
Für die Beantwortung meiner Fragen bedanke ich mich im voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Romy Hausner
Sehr geehrte Frau Hausner,
auch ich bin Ihnen dankbar, dass Sie so konkret über diese Plattform Fragen stellen. Mit den heutigen Fragen und auch denen vom 19. Juli bringen Sie mich allerdings an die Grenze der Machbarkeit. Nicht was die Inhalte angeht, sondern was die notwendige Kürze für diese Medium (abgeordnetenwatch.de) betrifft. Es wäre wirklich nötig sich über die sehr interessanten Fragen einmal zusammen zu setzen. Sehen Sie dafür eine Möglichkeit? Ich würde mich freuen, wenn Sie mit mir über meine Emailadresse frankl.heinrich@bundestag.de Kontakt aufnehmen und einen Termin für ein Telefonat oder ein persönliches Treffen vereinbaren.
P.S.: Zu Ihrer dritten Frage kann ich Ihnen sagen, dass wenn ich ähnlich stark an eine Person gebunden wäre, wie Griechenland oder Spanien an Deutschland, würde ich dies auch privat unterschreiben.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Heinrich