Frage an Frank Heinrich von Angelika H. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Heinrich,
als Einwohner von Sachsen/Deutschland frage ich sie: Welche Sprache sprechen Sie? In Chemnitz findet man Sie unter "Happy Hour" in einem Pub und mit dem Fahrrad veranstalten Sie eine "Tour de Frank". Ich muß daher annehmen, Sie sind Engländer. Natürlich sind Sie das nicht, nur ich muß mich schon wundern, wie unsere schöne deutsche Sprache sich verliert in Anglizismen, auch durch Sie. Die bekannte Band "Die Söhne Mannheims" singen in ihrem neuen Album: "Welches Volk gibt schon freiwillig seine Sprache her - die Sprache wird leer - es muß eine BILD-Zeitung her ...". Ich würde gern Ihre Argumente dazu hören, auch im Hinblick auf die Aufschrift am deutschen Bundestag: Dem deutschen Volke.
Mit freundlichen Grüßen aus dem Striegistal
Angelika Hörner
Liebe Frau Hörner,
Sie spielen natürlich auf ein berechtigtes Problem an, viele Menschen verstehen Anglizismen nicht, deswegen macht es Sinn solche nicht übermäßig zu verwenden. Darauf achte ich auch. Zugleich besitzt jede sich entwickelnde Sprache Lehnwörter. Im Deutschen sind es traditionell lateinische (z.B. Angliszismus, Toleranz, Stadion usw.) und französische Begriffe (Friseur, Gardine usw.), die sich seit dem Mittelalter und der Aufklärung eingeprägt haben. Heutzutage ist es eher das Englische (Sie selber benutzen in Ihrer Frage z.B. die Begriffe "Pub" und "Band"). In anderen Sprachen wiederum gibt es deutsche Worte (etwa "Kindergarten" oder "Angst" im Amerikanischen). Zu den beiden zitierten Begriffen: Eine "happy hour" ist ein geprägter Begriff für ein Angebot in einer Gaststätte, bei dem während einer Stunde die Getränke billiger sind. Außerdem ist "Happy" mein Spitzname. So habe ich einfach eine lockere Sprechstunde in die happy hour einer Kneipe verlegt und mit meinem Spitznamen gespielt. Ebenso gerne gehe ich in den "Club Heinrich". Und zur "Tour de Frank": da das berühmteste Radrennen der Welt den, übrigens französischen, Namen "Tour de France" trägt, habe ich für meine Rundfahrt durch Chemnitz wieder das Spiel mit dem Namen, diesmal meinem Vornamen, gewählt. Sie sehen: ich spreche deutsch, und zwar so gerne, dass ich es liebe mit der Sprache zu spielen.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Heinrich, MdB