Frage an Frank Heinrich von Torsten T. bezüglich Soziale Sicherung
Guten Tag Herr Heinrich,
nachdem gestern eine Lesung zum Thema Präimplantationsdiagnostik (PID) im Budestag erfolgte und die Lösungsansätze z.T. sehr weit auseinanderliegen, interessiert mich Ihre Meinung zu diesem Thema insbesondere in Hinblick darauf, dass PID im Großteil Europas erlaubt und akzeptiert ist. Ein Verbot in Deutschland würde also lediglich zum PID-Tourismus derer führen, die es sich leisten können.
Vielen Dank und Grüße, T.Thau
Sehr geehrter Herr Thau,
Sie sprechen die Gefahr des PID-Tourismus an. Ich denke, dass Ihre Befürchtung tatsächlich wahr werden könnte. Wir haben das ja im Bereich der Schwangerschaftsabbrüche früher auch erlebt, als Menschen in benachbarte Länder auswichen, um den Abbruch vornehmen zu lassen.
Dennoch handelt es sich bei der Entscheidung zur Zulassung der PID in Deutschland um eine Gewissensentscheidung. Diese darf nicht davon abhängen, ob andere das Gleiche tun oder wie die Konsequenzen unterlaufen werden könnten. Auch hier ein Beispiel: Ich bin für einen Ausstieg aus der Atomkraft, auch wenn unsere europäischen Nachbarn da (noch) nicht mitziehen.
Zur PID selbst habe ich in meinem April-Newsletter diese Zeilen veröffentlicht: "Recht und Gerechtigkeit sind nicht immer problemlos miteinander vereinbar. Ethik und Moral werden unterschiedlich bewertet und nehmen individuell andere Stellenwerte ein. Der letzte Entscheidungsträger bleibt das eigene Gewissen. Ich persönlich bin für ein Verbot der PID. Für mich ist jedes Leben lebenswert. Auch bin ich gegen jede Form von Auswahl menschlichen Lebens. Für einen persönlichen Austausch dazu stehe ich nach wie vor gern zur Verfügung." Wenn Sie mögen, nehmen Sie also gern das Angebot an und vereinbaren Sie einen Termin mit meinem Chemnitzer Büro (Tel. 495 26 96).
Falls Sie an meinem monatlich erscheinenden Newsletter Interesse haben, können Sie ihn hier abonnieren oder auch bereits erschienene Ausgaben nachlesen: http://www.frankheinrich.de/dabei-sein/newsletter.html
Mit freundlichen Grüßen
Frank Heinrich