Frage an Frank Berger von Hannah E. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Herr Berger,
mit großem Interesse habe ich Ihre Antworten zu den auf Kandidaten-Check.de gestellten Fragen gelesen. Leider musste ich dabei feststellen, dass einige Antworten für mich nicht nachvollziehbar waren da sie keinerlei Argumentation enthielten sondern lediglich selbst unbelegte Thesen aufstellten.
Explizit wären das die Fragen 13, 20 und 24, wobei ich besonders neugierig bin zu erfahren, wieso ein Mindestlohn sinnlos ist, ja sogar Arbeitsplätze vernichtet.
Über eine erklärende Antwort ihrerseits würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
H. Eggers
Sehr geehrte Frau Eggers,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Leider gibt abgeordnetenwatch.de mir nicht die Möglichkeit, die Fragen mit Nummerierung ein zu sehen. Ich müsste also sämtliche Fragen erneut durchgehen, um herauszufinden, worum es in den Fragen 13, 20 und 24 geht.
Bezüglich des Mindestlohns: Wer zahlt denn den Lohn? Jeder denkt, der Arbeitgeber zahlt den Lohn. In Wirklichkeit bezahlt doch der Kunde den Lohn. Sie brauchen also genügend Kunden, die bereit sind, mehr für eine Dienstleistung oder ein Produkt zu zahlen, damit auch in bestimmten Branchen mehr in der Stunde bleibt für den Arbeitnehmer. Wenn die Kunden hierzu nicht bereit sind, muss der Arbeitgeber seinen Mitarbeiter entlassen. Ein Beispiel, Textilindustrie: Wie viele Bekleidungsstücke werden noch in Deutschland produziert? Gehen Sie in ein Geschäft, und schauen sich die Herkunft der Textilien an. Was bringt da ein Mindestlohn in Deutschland? Da bräuchten wir Mindestlöhne beispielsweise in Bangladesch. In Deutschland jedenfalls sind diese Arbeitsplätze nicht mehr vorhanden. Ich bin selbst Arbeitgeber und kenne einige Selbstständige im Mittelstand. Ich kenne keinen, der seine Mitarbeiter ausbeutet. Ich bin auch dafür, dass jeder Mensch von dem leben kann, was er erarbeitet. Aber wenn auf einmal der Staat bestimmt, wie viel man für Arbeit bezahlen muss, widerspricht das dem Prinzip der Marktwirtschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Berger