Frage an Florian Ritter von Christine M. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Ritter,
mich würde interessieren, welche Position Sie in Sachen Verkehrsplanung im Stadtgebiet München beziehen:
1. Im Allgemeinen (Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes, Verkehrsberuhigung etc.) und
2. insbesondere in Hinblick auf den Münchener Westen, wo das Großprojekt NUP am Laufen ist und u.a. rund um den Pasinger Bahnhofsplatz mit einer erheblichen Minderung der Wohnqualität aufgrund von Lärmbelästigung und Luftverschmutzung zu rechnen ist (zentrale Bushaltestelle, etc).
Vielen Dank und beste Grüße
Christine Meier
Sehr geehrte Frau Meier,
in einer Stadt wie München führt gar kein Weg an einem möglichst umfassend ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz (Tram, Bus, S-Bahn, U-Bahn) vorbei. Bereits heute hat München eine der attraktivsten öffentlichen Nahverkehrssysteme in Deutschland. Dies muss aber weiter ausgebaut werden: die Leistungsfähigkeit, die Netzabdeckung ebenso wie die Qualität. Denn die Region München ist die einzige in Deutschland, die auch die nächsten 30 Jahre mit einem erheblichen Zuwachs an Einwohnern zu rechnen hat. Wir brauchen attraktive Alternativen zum Auto - für den bereits heute existierenden, ebenso wie für den zukünftigen Verkehr.
Es gibt eine Reihe großer Herausforderungen in der Stadt:
- Die Verbesserung der Leistungsfähigkeit der S-Bahn-Stammstrecke
- die Verknüpfung einzelner Äste des S-Bahn-Netzes. Ich freue mich daher sehr, dass die Stadtratsmehrheit das Konzept der Stadt-Umland-Bahn (einer Bahn, die sowohl auf Tramstrecken, als auch auf Bundesbahnstecken fahren kann) weiterverfolgt
- die deutliche Verbesserung der technischen Qualität des S-Bahn-Netzes, das in der Obhut von Bundesbahn und Freistaat liegt.
Das sind die vorrangigen Aufgaben für die Münchner Verkehrspolitik, die es verstärkt voranzutreiben gilt.
Was die Situation in Pasing betrifft, so wir die NUP und die damit verbundenen Maßnahmen nicht zu einer stärkeren Belastung, sondern vielmehr zu einer Entlastung der Verkehrsituation führen. Die NUP leitet den Durchgangsverkehr zwischen Bahngleisen und Bahnhofsgebäuden um das Pasinger Zentrum und die Wohnbereiche herum. Es werden zwischen Marienplatz und Bahnhof mehrere Fußgängerbereiche geschaffen, darunter der Marienplatz selbst, ebenso wie der Bereich vor dem Bahnhof. Der geplante Busbahnhof soll Bahnhof-seitig angelegt werden, bisher halten die einzelnen Buslinien verteilt über den Platz direkt vor den Wohnhäusern.
Die Verkehrsprognose auf Grundlage all dieser baulichen Maßnahmen sagen eine deutliche Reduzierung des Verkehrs in diesem Gebiet voraus, so wird sich die Anzahl der Fahrzeuge um mehr als die Hälfte, an manchen Stellen sogar noch weiter reduzieren. Ich halte daher den Umbau des Pasinger Zentrums für eine gute Sache, die grundsätzlich zu unterstützen ist.
Da die Umbaumaßnahmen tatsächlich einen tiefen Eingriff in die Verkehrsstrukturen im Pasinger Zentrum bedeuten und die Folgen und Chancen nicht in ein paar Worten zu schildern sind, möchte ich Ihnen einen Vorschlag unterbreiten: Ich veranstalte diesen Freitag, den 12.09. um 17.00 Uhr einen Stadtteilspaziergang zum Thema "Planungen in Pasing". Richard Roth, der Fraktionsvorsitzende der SPD im Bezirksausschuss, der mit den Planungen bestens vertraut ist, wird dabei die Führung übernehmen. Treffpunkt ist der Nordausgang des Pasinger Bahnhofs. Hier gäbe es die hervorragende Möglichkeit, dieses Thema in all seinen Facetten zu besprechen.
Ich hoffe Ihre Frage damit zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben. Falls nicht - sprechen Sie mich bitte einfach nochmal an.
Mit freundlichen Grüßen
Florian Ritter