Frage an Florian Herrmann von Claus L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Staatsminister Dr. Herrmann,
vielen Dank für ihre Antwort auf meine Anfrage bzgl. Wahlkampfstrategie.
Die vorgestellten Eindrücke, Einschätzung wäre mir ein wenig zu viel, spiegeln das wieder, was viele Menschen, nicht nur ich, in Bayern wahrnehmen. Dass die CSU bzw. die Mitglieder der Staatsregierung in Bayern keinen Wahlkampf machen, wurde von mir allerdings weder gesagt noch angedeutet.
Zu dem Wahlkampf, der medial sicherlich überspitzt wird und von Berlin aus geführt wird, haben Sie sich in Ihrer Antwort nicht geäussert.
Dieser "Wahlkampf" steht nach meiner Wahrnehmung im Gegensatz zu dem, was Ihre Partei tatsächlich in diesem Bereich leistet und das Sie in Ihrer Antwort https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/dr-florian-herrmann/question/2018-08-21/301495 so formuliert haben: "..Generell wird in Bayern sehr viel für die Integration von Asylbewerbern und Bürgerkriegsflüchtlingen mit Bleibeperspektive getan..".
Bestätigt wird Ihre Feststellung in überdeutlicher Form dadurch, dass laut einer Untersuchung des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR), CDU und CSU mit 43,2 Prozent Zustimmung aktuell die beliebtesten Parteien unter Migranten sind https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-09/migration-studie-parteien-cdu-csu-spd-gruene.
Die bisherige größte Wählergruppe der CDU/CSU mit 61 Prozent Zustimmung bei der BT-Wahl 2017, die Landwirte http://www.spiegel.de/politik/deutschland/duerre-warum-die-bauern-vor-allem-bei-der-union-gehoer-finden-a-1221175.html, haben als kleinere Betriebe immer mehr Existenzsorgen und der Ausweg über die lokale Vermarktung ihrer Produkte am Hof, wird durch viele kleinliche und teure Vorschriften erschwert. So zumindest die Aussagen vieler Betroffener.
Sehen Sie nicht die Notwendigkeit der öffentlichen Bekanntgabe der neuen vielversprechenden Wählerschicht, deren offensive Umwerbung innerhalb der CDU/CSU unausweichlich wird, schon jetzt und noch vor der Landtagswahl?