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Florian Herrmann
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Frage von Anja W. •

Frage an Florian Herrmann von Anja W. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Im Moos bei Zolling will der Landwirtschaftsbetrieb Felsner einen Hühnermastbetrieb inmitten des Erholungsgebiets Ampertal bauen!!

Insgesamt knapp 40.000 Hühner, 40.000 Lebewesen, müssen auf 1 Quadratmeter dahinvegetieren, bis sie fett genug sind, um zu Fleisch verarbeitet zu werden (oder sie haben das "Glück" schon vorher zu sterben).

Dass die Massentierhaltung die größten Umweltverschmutzungen verursacht, muss an dieser Stelle nicht mehr eingebracht werden, da dies mittlerweile schon jeder mitbekommen haben sollte.

Würde diese Massentierhaltung genehmigt, sind die Auswirkungen nicht nur an der Stelle, an der die Fabrik steht, sondern auf regionaler Ebene deutlich zu spüren.
Verschmutzung und Vergiftung des Abwassers, Bodens und der Luft, Dreck, Kot, Urin....überall!!

Die Bürger sind eindeutig gegen diesen Massentierhaltungsbetrieb: hier auch online einsehbar:

http://www.keine-fleischfabrik.de/

Was also tun Sie, bzw. die CDU/CSU, gegen Massentierhaltungsbetriebe im Allgemeinen und v.a. wenn Sie offentsich sehen können, wie enorm groß der Widerstand dagegen ist.
Ist die Profitaussicht eines Menschen höher gestellt als der Widerstand/Angst der allgemeinen, regionalen Bevölkerung?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Weber,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die sie über www.abgeordnetenwatch.de an mich gestellt haben. Ich möchte mich zunächst für die verspätete Antwort entschuldigen.
Grundsätzlich sind die tierschutzrechtlichen Vorgaben bei der Tierhaltung auf das Einzeltier bezogen und nicht auf die Größe des Betriebs. Die Veterinärverwaltung wird auch in dem von Ihnen beanstandeten Hühnermastbetrieb in Zolling die Einhaltung der exakt geregelten Tierschutzvorschriften regelmäßig prüfen und bei Nichteinhaltung sofort Maßnahmen ergreifen.
Daher kann nicht davon ausgegangen werden, dass in einem großen Betrieb automatisch schlechtere Bedingungen für die Tiere herrschen, als in einem kleinen. Im Gegenteil: aufgrund verbesserter Haltungssysteme und des größeren Platzangebots bringen Neubauten oftmals sogar Vorteile für den Tierschutz.
Auch hinsichtlich der Tiergesundheit sind bei Ställen dieser Größenordnung keine größeren Probleme zu erwarten. Dies gilt insbesondere wegen der hohen Anforderungen, die an solche Stallungen bezüglich der Tierhygiene gestellt werden. Hinzu kommt, dass gerade in spezialisierten Großbeständen nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen dem Tierschutz und der Gesundheit der Tiere eine große Bedeutung zugemessen wird.
Ich verstehe natürlich Ihre Sorge um Wasser, Boden und Luft in der Umgebung. Ich gehe allerdings auch davon aus, dass das Landratsamt Freising die Belastungen dafür nach den Bestimmungen des Immissionsschutzgesetzes geprüft hat, weshalb auch aus ökologischer Sicht bei Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben keine Nachteile für die Umwelt in der Umgebung zu erwarten sind.
Weiterhin möchte ich darauf hinweisen, dass die Anforderungen an die Haltungseinrichtungen für Masthühner, deren Überwachung, Fütterung und Pflege und die Anforderungen an die Sachkunde der Geflügelhalter mit der Änderungsverordnung vom 1. Oktober 2009 in die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung aufgenommen worden ist. Betont werden muss, dass die deutsche Verordnung bezüglich der Besatzdichte dabei unter den von der EU gestatteten Höchstgewichten liegt.
Es kommt auch noch ein weiterer Aspekt hinzu: So lange ein solcher Betrieb in Bayern angesiedelt ist, muss dieser sich auch an die bei uns geltenden Auflagen halten und wird fachkundig durch die Veterinärverwaltung überprüft. Dies erscheint mir im Zweifelsfall besser, als Hühnerfleisch aus dem Ausland zu beziehen, wo die Hühner ohne all diese Auflagen und Überwachungsmöglichkeiten aufgezogen werden. Natürlich kann man jetzt einwenden, dass hier ein Umdenken der Verbraucher stattfinden müsste, dass man mehr Wert auf ökologisch und in der Region erzeugtes Fleisch legen müsste und wir dann diese Probleme gar nicht hätten. So lange jedoch der Konsum von Geflügelfleisch pro Kopf Jahr für Jahr zunimmt (derzeit 19,3 kg pro Person im Jahr) und ein Großteil der Verbraucher seinen Konsum ausschließlich über konventionell erzeugtes Fleisch deckt (der Anteil an ökologisch erzeugtem Hühnerfleisch am Gesamtaufkommen liegt bei 0,8%) wird es auch große Mastbetriebe geben um diese große Nachfrage zu decken.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinen Ausführungen weitergeholfen habe. Sollte es Ihrerseits weitere Fragen geben stehe ich Ihnen selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,
Florian Herrmann

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