Frage an Felix Staratschek von Matthias D. bezüglich Umwelt
Meines Wissens haben Sie sich in den letzten Jahren für das Kryo-Recycling-Konzept (Teifkühlrecycling) des Erfinders des FCKW-freien Kühlschrankes, Prof. Dr. Harry Rosin, stark gemacht. Inwieweit setzen Sie sich gegenwärtig für dieses Konzept ein und welches sind Ihre zentralen Forderungen hinsichtlich der Abfallwirtschaft im Allgemeinen?
Sehr geehrter Herr Dietrich!
Kryorecycling ist für mich ein Hauptthemen. Ich habe Dr. Rosin 1996 auf dem ödp- Parteitag in Lehrte kennengelernt, als die Ökologisch Demokratische Partei ihn mit der "goldenen Schwalbe" auszeichnete. Seitdem kenne ich die Geschichte, wie Dr. Rosin gegen den massiven Widerstand großer Konzerne den FCKW- freien Kühlschrank fast nicht durchgesetzt hätte. Das von ihm initiierte Kryorecycling scheitert bis heute an dieser Lobby. Kryorecycling eignet sich zum aufbereiten von Kunststoffmüll und Elektronikschrott. Kunststoffe unter Normaltemperaturen versprödet Dr. Rosin diese mit der vom ihm initiierten neuen Kältetechnik. Dann können die Kunststoffe zermahlen werden und das Pulver sortenrein getrennt als hochwertiger Rohstoff zurück an die Industrie gehen. Kryorecycling schließt so eine große Lücke im stofflichen Recycling und ist ein wesentliches Standbein einer echten Kreislaufwirtschaft.
Die Vorteile:
1. Vermeidung der Abfälle und Abgase aus der Neusynthese (meist hoch automatisiert).
2. Vermeidung von Bergbau und seinen Folgen (raubt vielen Menschen die Lebensgrundlagen).
3. Vermeidung der Abgase und Filterstäube der Müllverbrennung. Insbesondere die Feinstäube der Müllverbrennung werden in ihrer stofflichen Zusammensetzung nicht bewertet und fördern Krebs, Allergien, Nervenleiden und andere Krankheiten.
4. Senkung der Lohnnebenkosten durch Vermeidung von Erkrankungen.
5. Senkung der Müllgebühren durch das preiswertere Verfahren und dem Erlös durch den Verkauf der Sekundärrohstoffe.
6. Senkung der Ausgaben für Rohstoffimporte.
7. Schaffung viele neuer Arbeitsplätze durch die neue Technik und deren Kostenentlastung.
8. Schutz des Klimas und der Umwelt durch Ressourcen- und Energieeffizienz.
1997 habe ich Dr. Rosin zum Vortrag an die Uni Paderborn eingeladen. Dort kam mir die Idee, ihn wegen dem FCKW- freien Kühlschrank (Ozonschichtschutz, Schutz vor Hautkrebs) für das Bundesverdienstkreuz vorzuschlagen.
2000: Dr. Rosin erhielt das Verdienstkreuz.
2001: Aufgrund des Verdienstkreuzes erhält sendet der Deutschlandfunk in der Sendung Zwischentöne ein Interview mit Dr. Rosin.
1996ff: Alle MdB und MdL, denen ich begegne werden auf das Thema Kryorecycling angesprochen, 1998 z.B. Wolfgang Clement, Matthias Wissmann und mein Mitbewerber Herr Flosbach, dieses Jahr Herr Rüttgers persönlich vor dem Altenberger Dom und Frau Merkel per Brief. Seit 2001 habe ich eine Kassette mit der Radiosendung mit Dr. Rosin verschenkt, da die Schriftstücke anscheinend nie gelesen wurden. Niemand hat bisher Kontakt zu Dr. Rosin gesucht!
2005: Auf einer Veranstaltung sagte eine Solinger Stadträtin, daß in der Abgasfahne der Müllverbrennung die Dächer am häufigsten repariert werden müßten, eine Kinderkrankenschwester (Stuttgart) bestätigt eine Beobachtung des Arztes Mangold (ödp, Kempten), das in der Umgebung der Müllverbrennung gehäuft Krebs auftritt.
In der Westwindlage liegt der Oberbergische Kreis u.a.in den Abluftfahnen der Müllverbrennungsanlagen von Bonn, Köln, Leverkusen, Solingen und Wuppertal. Ich verstehe nicht, warum Politiker, die sich sozial, christlich oder grün nennen nicht für ein Verfahren einsetzen, das für alle nur Vorteile hat! Hochwasser in Bayern und am Balkan, Stürme in den USA, muß erst der Kölner Dom seine Buntglasfenster verlieren, bevor unsere Parlamentarier wach werden?
Ausführliche Informationen gibt es bei dem überparteilichen Verein: "Bürgerbewegung für Kryorecycling und Kreislaufwirtschaft", www.total-recycling.de.
Ich würde mich freuen, wenn alle Leser dieser Zeilen bei Gelegenheit weitere Politiker nach dem Kryorecycling fragen, damit keiner mehr sagen kann, er wisse nichts davon.
Mit bestem Gruß,
Felix Staratschek,
Freiligrathstr. 2,
42477 Radevormwald