Frage an Felix Staratschek von Christian D. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Staratschek,
mit welchen Maßnahmen wollen Sie die Zahl der Abtreibungen in NRW deutlich reduzieren( in NRW schätzungsweise etwa 20000 pro Jahr)? Sollten z.B. die Schulen mehr Lebensrechtsfilme zeigen oder ALfA-Leute statt pro familia in den Schulunterricht einbezogen werden oder welche Möglichkeiten sehen Sie noch auf Landesebene?
Sehr geehrter Herr Dörfler!
Sie sprechen hier die größte fortdauernde internationale Verletzung von Menschenrechten an, die jährlich millionenfach global geschieht. Denn Menschen, die nach ihrer Zeugung jünger als 12 Wochen alt sind, oder vom Arzt in dieses Alter datiert werden haben u.a. in Deutschland keinen Anspruch auf Leben, Gesundheit und körperliche Unversehrtheit. Und dieses Grundrecht gilt trotz des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes, dass die Fristenlösung mit Pflichtberatung unter der Voraussetzung zuließ, dass der Staat durch geeignete Maßnahmen eine Reduktion der Zahl der Abtreibungen erreicht.
Pro Familia handelt nicht im Sinne dieses Urteils und lehnt sogar die heutige Regelung ab. Pro Familia vertritt damit das barbarische Recht des Stärkeren. Im Internet schreibt Pro Familia über sich:
*•ein humanistisches Menschenbild, in dessen Mittelpunkt die Freiheit des Menschen in eigener Verantwortung und das Leitbild sozialer Gerechtigkeit stehen
•qualifizierte Dienstleistungen auf den Gebieten Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung
- setzt sich ein für
•die Interessen von Frauen, Männern Jugendlichen und Kindern auf dem Gebiet der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte
•das Recht auf freie und eigenverantwortliche Entscheidung der Frau für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch und die Streichung des Paragraphen 218 aus dem Strafgesetzbuch *
Frei nach Rosa Luxemburg: Die Freiheit ist auch immer die Freiheit des anderen. Und keiner hat das Recht, einem anderen das Leben zu nehmen. Was an dem Menschenbild von Pro Familia humanistisch sein soll, kann ich nicht nachvollziehen, da Freiheit nie über die Laichen anderer Menschen gehen darf. Die qualifizierten Dienstleistungen, die Pro Familia betreibt, binhalten Kliniken, die darauf spezialisiert sind, Kleinstkindern das Leben zu nehmen. Auch die verschleiernde Sprache von Pro Familia wird hier deutlich. Das bei einer Abtreibung Leben vernichtet wird, wird einem jeder Biologe bestätigen, ebenso dass es sich um menschliches Leben handelt. Es geht also nie um eine Entscheidung für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch, sondern um eine Entscheidung über Leben und Tod des ungeborenen Kindes. Faktisch kann man heute keiner Frau die Abtreibung verbieten. das aber Pro Familia nicht mal die Beratung akzeptiert, die noch Menschenleben retten kann, spricht Bände und lässt vermuten, dass diese nicht im Sinne des Verfassungsgerichtes beraten. Aus diesem Grund und weil Pro Familia als Betreiber von Abtreibungskliniken nicht neutral ist,trete ich dafür ein, Pro Familia die Zulassung zur Schwangerenkonfliktberatung zu entziehen.
Als Christ stehe ich zwischen zwei Polen: Du sollst nicht töten, heißt es in den 10 Geboten, aber es heißt auch, so wie ihr richtet wird Gott euch richten. Ich bin mir daher unschlüssig, welchen Anteil das Strafrecht bei der Abtreibungsvermeidung haben kann. Es wäre zwar auf der einen Seite wertbildend, aber wie stellt man die wahrhaft schuldigen an einer Abtreibung fest? Aber bei den akuten Mehrheiten und den Zuständigkeiten des Landes erwarte ich keine Änderung der Gesetze und muss nach Chancen suchen, innerhalb der bestehenden Gesetze Verbesserungen zu erreichen. Das mindeste, was wir leisten müssen ist die Aufklärung, wie sich das ungeborene Menschenleben entwickelt. Ich habe diesem Thema Beiträge auf meinen Blog gewidmet: http://viertuerme.blogspot.de/search/label/Ungeborene
Solches Material sollte auch im Schulunterricht verwendet werden.
Wichtig ist zusätzlich, Sexualität in Verantwortung zu lehren. Es gilt doch für alle Lebensbereiche, dass man nicht immer alles tun sollte, was man tun kann. Es wäre daher auch sinnvoll, die Enthaltsamkeit als eine sinnvolle Tugend lobend darzustellen, damit die Menschen wirklich eine gute Kennenlernphase haben und nicht zu früh durch körperliche Liebe sich psychisch zu eng gebunden fühlen. Denn die vermeintliche Freiheit der früh ausgelebten Sexualität kann viele negative Folgen im Leben haben. Die letzten beiden Audios unter diesem Link befassen sich mit dem Post-Abortion- Syndrom und den Gefühlen, die Frauen nach einer Abtreibung haben:
http://www.kathtube.com/player.php?typ=A&benutzer=0&suchtext=abtreibung&submit=suchen
.
Pro Familia betreibt das Gegenteil, redet der Frühsexualisierung das Wort und betont sogar in Texten, wie gut es ist, dass die Eltern gerade nicht da sind. Wer so das Erziehungsrecht der Eltern hintergeht und zu ungehorsam aufruft, hat m.E. an Schulen nichts zu suchen. 2010 habe ich ein Beispiel für Sexualisierungswerbung auf meinem Landtagswahl- Flugblatt erwähnt: https://sites.google.com/site/oekoradevormwald/wahlen/radikale?pli=1
Als Christ kann ich aber auch allen Frauen Trost geben, die aufgrund solcher Bilder oder Beiträge ihre eigene Abtreibung leidvoll in Erinnerung bekommen. Leider kann ich das nicht verhindern, wenn ich andere vor den Gefahren warnen will, aber bei Gott gibt es für alle Taten, die man bereut, Vergebung. Und solange man lebt, kann man durch die Unterstützung von Lebensrechtsgruppen, und sei es nur als Karteilaiche, Menschen unterstützen, die zum einen dringend notwendige Aufklärungsarbeit leisten und zum anderen, wo diese das schaffen, auch soziale Hilfen leisten. Hilfen und Beratung gibt es auch hier:
http://www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/kontakte_service/kirchenwebsites/index.html
Politisch will ich Abtreibungen vermeiden durch
-Ehrfurcht vor allem Leben gemäß Albert Schweitzer. Alles Tun muss dem Leben dienen und alles was heute noch zerstörerisch wirkt muss abgebaut oder ersetzt werden.
-Wertevermittlung in den Schulen
-Aufnahme des Schutz der Ungeborenen in die Verfassung. wenn aus guten Grund Umweltschutz und Tierschutz in vielen Verfassungen stehen und da auch rein gehören, darf da der ungeborene Mensch nicht fehlen.
-Gesetzliche Absicherung des Rechtes auf freie Meinungsäußerung auch auf den Zuwegen zu Abtreibungseinrichtungen. Wenn Menschen, die nur durch ihre Anwesenheit Gespräche und Hilfen anbieten und von vielen Frauen Dank erhalten haben, dass sie diese vor einen schweren Fehler bewahrt haben, heute von Gerichten als Stalker verurteilt werden, dann stimmt etwas nicht mit unserem Recht.
-Umsetzung der Familienpolitik der ÖDP (meine Zweitstimmenempfehlung), damit Kinder erst gar nicht zum sozialen Problem werden: http://www.oedp.de/programm/themen/familie-jugend-soziales/
-Leistung muss sich wieder lohnen: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit in jedem Unternehmen, auch für Zeitarbeiter und Werksvertragler, Mindestlohn und Erziehungsgehalt für Familien und gerechte Steuer- und Abgabenlast entsprechend der Belastbarkeit und stärke der Schultern.
-Wahlrecht ab der Geburt, dass stellvertretend die Eltern ausführen, bis es die Kinder selber für sich einfordern.
-Wer abtreibt muss sein Vermögen offen legen und eine vermögensabhängige Gebühr zahlen. Das soll die Rechtswidrigkeit und den Unrechtscharakter von Abtreibungen betonen, die nicht aus dem Sozialetat des Staates bezahlt werden dürfen.
All das gehört zu einer ganzheitlichen Strategie zur Vermeidung von Abtreibungen.
Die Kinder, die heute abgetrieben werden fehlen unserer Gesellschaft. Radevormwald hatte im April 2012 nur 7 Geburten und 28 Todesfälle. Gut 25 Kinder wären nötig, damit die Bevölkerung der Stadt stabil bliebe. Und besser als die Abtreibung, bei der immer ein Leben beendet wird, ist die Freigabe von Kindern zur Adoption. Das mag auch ein schwerer Schritt sein - keine Frage, aber man vernichtet so wenigstens kein Leben.
Was die Bewusstseinsbildung zur Abtreibung angeht, bin ich aber auch von den Kirchen enttäuscht. Sowohl mit Plakaten auf den Außenwänden, als auch auf allen Schriftenständen müsste es Aufklärung über das Leben vor der Geburt und seine Schutzwürdigkeit geben. Die Prinzipien Personalität, Solidarität und Gemeinwohl der christlichen Soziallehre müssen zum Prüfstein für alle politischen Entscheidungen werden. So wird eine Welt möglich, wo Kinder willkommen sind und Familien Zukunft haben. Auch hier schaffen es die Kirchen nicht, ihre guten Positionen wenigstens bei den Parteien einzufordern, die das C im Namen haben:
http://viertuerme.blogspot.de/2011/01/umwelt-schutzen-ist-pflicht-eines-jeden.html
Ich bin mir durchaus bewusst, das diese Position von mir kein Wählermagnet ist. Aber ich sage das was ich denke und wofür ich stehe. Und wenn die Mehrheit anders denkt als ich, kann die meine Entscheidungen jederzeit in ihrem Sinne korrigieren, da ich ein Anhänger der direkten Demokratie bin. Aber wichtiger als Wähler zu gewinnen ist es für mich, mit diesem Bekenntnis vielleicht doch das eine oder andere ungeborene Menschenleben zu retten.
Mit bestem Gruß, Felix Staratschek