Frage an Felix Möller von Dieter L. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Kandidierende,
eine Standartantwort auf viele Probleme unserer Zeit lautet: mit mehr Wachstum schaffen wir das. Wie soll aber ein endloses Wachstum in einer endlichen Welt funktionieren? Diese Jahr haben wir bereits im August mehr Ressourcen verbraucht, als unserer Erde im ganzen Jahr bereitstellen kann.
Wie ist Ihre Haltung hierzu?
MfG, D. L..
Sehr geehrter Herr L.,
ich sehe das so wie Sie. Wachstum ist ein physikalischer Prozess, der per se weder gut noch schlecht ist. Es kommt darauf an, was wächst und welche Auswirkungen es hat. Neue Kohlekraftwerke bedeuten Wirtschaftswachstum, haben aber verheerende Auswirkungen auf die Umwelt. Erneuerbare Energiequellen sind auch Wirtschaftswachstum, tragen aber wenigstens zum Klimaschutz und mittelständischer Beschäftigung bei, reduzieren die Abhängigkeit von Rohstoffimporten und schaffen Werte, auf die kommende Generationen aufbauen können.
wir müssen auch verstärkt über Formen von Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz und Konsumwahn nachdenken. Das Wohlstandsversprechen des 21.Jahrhunderts muss ein anderes sein als bisher, wenn es nicht ein leeres Versprechen sein soll.
Ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung ist es, wirtschaftliche Entwicklung anders zu messen als mit dem bisher üblichen Bruttoinlandsprodukt. Dafür wollen wir Grüne den grünen Wohlstandskompass umsetzen, der neben Wachstum auch Ökologie, soziale Gerechtigkeit und Wohlbefinden einbezieht.
Mit freundlichen Grüßen
Felix Möller