Sehr geehrter Herr Banaszak, was tun Sie persönlich dafür, das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik zurückzugewinnen?#gemeinsamgegendieafd

 Sehr geehrter Frau W.,
vielen Dank für Ihre wichtige Frage und Ihr Interesse an meiner Arbeit. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik zurückzugewinnen, ist eine essenzielle Aufgabe, besonders in Zeiten, in denen rechtspopulistische Parteien wie die AfD Zuspruch erhalten. Die Europawahl hat uns gezeigt, dass das ein harter Kampf ist. Die Proteste gegen Rechts, bei denen tausende Menschen aufstehen, machen mich hoffnungsvoll. Unsere Demokratie braucht Demokrat*innen, die ein starkes gemeinsames Zeichen setzen.
Als Abgeordneter gehe ich verschiedene Wege, um das Vertrauen der Bevölkerung zu stärken und gleichzeitig rechtsextremistischen Akteuren und Parteien entgegenzuwirken. In meinen Reden im Bundestag ist es mir wichtig, die Widersprüche und falschen Versprechungen der AfD offen und klar anzusprechen, um die Gefahren, die von ihrer Politik ausgehen, bewusst zu machen.
Meiner Meinung nach leidet unsere Politik darunter, dass sie als unverständlich und elitär wahrgenommen wird. Politische Kommunikation, die Menschen erreichen will, muss auf Sprechblasen verzichten. Mein Leitsatz ist daher: No Bullshit. Und mit Erwachsenen reden, als wären sie Erwachsene. Menschen merken, wenn sie nicht für voll genommen werden.
 In meinem Wahlkreis Duisburg organisiere ich außerdem unterschiedliche Veranstaltungen, bei denen der direkte und niedrigschwellige Austausch im Vordergrund steht. Das “Bier mit Banaszak” hat sich mittlerweile etabliert, um in einem lockeren Ambiente miteinander ins Gespräch zu kommen,  politische Entscheidungen und Abläufe zu erklären und gemeinsam über Alternativen nachzudenken. Unsere Demokratie lebt von einem solchen Austausch. 
Ich werde mich nicht damit abfinden, dass diese Gesellschaft immer weiter nach Rechts rückt. Es gibt ein immer tiefer werdendes Misstrauen in die Fähigkeiten von Staat und Politik, das wir offen adressieren müssen. Eine Politik des Wandels, für die wir als Grüne stehen, hat es schwer. Umso wichtiger ist es aus meiner Sicht, dass wir die aktuell ungerechte Verteilungswirkung der multiplen Krisen und des ökologischen Umbaus adressieren. Die Bewältigung der ökologischen Krise ist eine Gerechtigkeitsfrage. Das zeigt sich in meinem Wahlkreis Duisburg, wo der Strukturwandel viele Herausforderungen mit sich bringt, überall. 
Mit freundlichen Grüßen,Felix Banaszak