Felicitas Tesch
SPD
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Frage von Christiane Dr. M. •

Frage an Felicitas Tesch von Christiane Dr. M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dr. Tesch,
mich interessiert Ihre Haltung zum Nichtraucherschutz.
Seit Jahren können meine Lebensgefährtin und ich so gut wie nicht mehr essen oder sonst ausgehen, da sie aufgrund einer Lungenerkrankung keinen Rauch verträgt und mich der Rauch ebenfalls massiv stört und gesundheitlich beeinträchtigt. Das ist sehr einschränkend und frustrierend, zumal die sog. freiwillige Selbstverpflichtung so gut wie gar nicht greift. Als Ärztin bin ich an diesem Thema nicht nur aus eigener Betroffenheit interessiert und bin zunehmend verärgert über die indifferente und vermeintliche liberale Haltung unserer PolitikerInnen zumal ich im benachbarten Aushalt so gute Erfahrungen beobachte.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. C. Molkenbuhr

Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Dr. Molkenbuhr,
Ihre Besorgnis kann ich sehr gut nachvollziehen, zumal Sie als Ärztin auch mit den Folgen des Rauchens außerhalb Ihres persönlichen Umfeldes konfrontiert werden. Zum Schutz der Nichtraucher/innen ist inzwischen schon vieles getan oder in die Wege geleitet worden: rauchfreie Bahnhöfe und Flughäfen, rauchfreie Behörden, rauchfreie Sitzungen und insbesondere in vielen Betrieben ausgewiesene Raucherzonen. Wir haben in Berlin ein Gesetz verabschiedet, dass das Rauchen in Schulen untersagt. Allerdings habe ich diesem Gesetz nicht zugestimmt, da ich es nicht gut finde, wenn solche Regelungen von oben oktroyiert werden, anstatt diese Entscheidungen der einzelnen Schule zu überlassen.
Die von Ihnen angesprochene Gastronomie ist in diesem Zusammenhang gewiss ein noch nicht endgültig beherrschter Sektor, dem indes aufgrund der Gastgewohnheien und -bedürfnisse noch etwas Zeit gegeben werden sollte, die Verpflichtungen seines Verbandes umzusetzen. Für viele, insbesondere kleinere Betriebe ist eine Trennung von rauchenden und nicht-rauchenden Gästen innerhalb der Gaststättenräumlichkeiten mit sehr hohen Aufwendungen verbunden.
Meine Position ist daher die folgende: In allen öffentlichen Gebäuden soll ein generelles Rauchverbot gelten; Raucher/innen würde ich indes gerne ein ´Refugium´ eingeräumt sehen, dessen Nutzung keine Emissionen zulasten der zu Schützenden bewirkt. Sofern es möglich ist, zwischen bestimmten Gaststättenarten zu unterscheiden, werde ich eine Regelung mittragen, die wirklich separierte Bereiche dort vorsieht, wo diese mit verhältnismäßig geringem Aufwand zu schaffen sind. Den kleineren Betrieben würde ich gerne noch ein wenig Zeit geben.
Mit freundlichem Gruß,
Felicitas Tesch