Frage an Felicitas Tesch von Jens B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Werte Frau Dr. Tesch,
Ihre Antwort gegenüber Frau Olm zeugt zwar von wenig Sachwissen in Bildungsfragen, aber ich will dennoch eine Frage zur Bildungspolitik stellen. Der TAGESSPIEGEL schrieb kürzlich: "Die Chancen für den Religionsunterricht stehen nicht eben gut. Die meisten Oberschulen erklären auf Anfrage, dass sie nicht umhin können, den Religionsunterricht auf den Nachmittag zu legen, denn an Gymnasien, Gesamtschulen und Realschulen liegt das Stundensoll der Siebtklässler bei 33 Unterrichtsstunden. Zusammen mit Religion wären es 35. Damit sind 13-Jährige beinahe so lange in der Schule wie Berufstätige am Arbeitsplatz." Wollen SIe wirklich angesichts dieser Sachlage behaupten, dass sich durch das Zwangsfach Ethik nichts am freiwilligen Religionsunterricht ändert?
Sehr geehrter Herr Blanck,
Obwohl Sie mir bildungspolitische Inkompetenz attestieren, stellen Sie mir eine Frage zur Bildungspolitik, die ich sehr gerne beantworte: Die Stundenerhöhung in den 7. und nachfolgenden Klassen hat nichts mit der Einführung des neuen Faches Ethik zu tun. Sie war nötig, um es den Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen, nach 12 Jahren das Abitur zu machen. Ich bleibe bei meiner Aussage, dass das Fach Ethik dem freiwilligen Religionsunterricht nicht schadet. Auch bisher nahmen lediglich ca. 25% der Berliner Schülerinnen und Schüler am Religionsunterricht teil. Wer bekenntnisorientierten Unterricht haben will, wird dies auch in Zukunft tun, besonders wenn er von kompetenten und engagierten Lehrerinnen und Lehrern angeboten wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Felicitas Tesch