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Farid Müller
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Frage von Sebastian S. •

Frage an Farid Müller von Sebastian S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Müller,

wie stellen Sie sich die weitere Entwicklung der Brennpunkte-St. Georgs rund um den Hauptbahnhof vor? (Drop-In, offener Drogenkonsum und Prostitution). Man erwartet in Zukunft eine vermehrte Gentrifizierung des Stadtteils, wie kann diese mit der bisher dort lebenden Bevölkerung vereinbart werden?

MfG, Sebastian Stein

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Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Stein,

vielen Dank für Ihre Fragen. St. Georg ist schon immer ein Stadtteil der Widersprüche gewesen. Während auf der einen Seite Menschen wegen der Verteuerung des Wohnraums verdrängt werden, sind dennoch viele Brennpunkte vorhanden.

Dazu möchte ich Ihnen eine generelle und mehrere detaillierte Antworten geben.

Die generelle lautet: Wir Grüne möchten Gegensätze in Einklang bringen. Für uns ist ein Drogenhilfsprojekt ebenso wenig von vornherein Stadtteilunverträglich wie Prostitution. Es ist immer die Frage des Wie und des Wo. Bei Kriminalität, also etwa Drogenhandel oder der Prostitution blutjunger Minderjähriger, hört natürlich auch für uns der Spaß auf.

Das bedeutet: Ich stelle mir für St. Georg unter dem Grundgedanken gegenseitigen Respekts ein Miteinander vor, wie es die meisten der Bewohnerinnen und Bewohner seit Jahren praktizieren.

Zu Ihren Fragen im Einzelnen:

Drop-In
Wir Grüne halten die Einrichtung für notwendig, halten aber die Konzentration an einem einzigen Standort für falsch. Auch andere Stadtteile wären in der Lage, die gemeinsame Verantwortung mit zu tragen.

Offener Drogenkonsum
Wir Grüne haben uns immer für Substitution, also die kontrollierte Abgabe von Suchtersatzstoffen, stark gemacht und die Einrichtung von Fixerstuben gefordert. Offener Drogenkonsum ist besonders aus zwei Gründen nachteilig: Er regt zum Nachahmen an und kann, wenn z. B. Spritzenbestecke liegengelassen werden auch eine potenzielle Gefahrenquelle für Dritte darstellen.

Prostitution
Hier ist zu unterscheiden zwischen gewerbsmäßiger und wilder Prostitution. Letztere lehnen wir wegen des Missbrauchs der Frauen und der damit verbundenen erheblichen Gesundheitsgefahren ab.

Gentrifizierung
Unsere Gesellschaft wird generell älter - deswegen sehe ich darin keine Gefahr für den Stadtteil, wohl aber Aufgaben. Wir Grüne haben für den Bezirk Mitte ein Seniorenleitbild angeregt

http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/bezirke/mitte/download/seniorenleitbild,property=source.pdf

in dem wir die verschiedenen Aufgaben wie Erhalt der Eigenständigkeit, Integration und Beteiligung erläutern.

Meine Antworten sind etwas Allgemein, weil auch Ihre Frage sehr kurz war. Wenn Sie sich noch mehr wissen möchten, freue ich mich auf eine weitere Frage von Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen
Farid Müller

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