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Farid Müller
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Frage von Martin R. •

Frage an Farid Müller von Martin R. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Müller,

die Pisa-Studie war eine schallende Ohrfeige für die Hamburger Bildungspolitik. Was wird eine Regierung unter Beteiligung der GAL zukünftig tun, um die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen in Hamburg, auch in Anbetracht gravierender sozialer Unterschiede in verschiedenen Bezirken der Stadt, zu verbessern?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Reichelt,

Bildung ist ein Grundrecht. Deswegen sollte sie allen Menschen gleichberechtigt zur Verfügung stehen. Tatsächlich entscheiden aber in
Hamburg die Herkunft, der Wohlstand der Eltern und der Wohnort darüber, welche Chance auf Bildung ein junger Mensch erhält. Mangelhafte Bildung wird vererbt. Unsere Bildungsinstitutionen können ihren Anspruch, Talente unabhängig von ihrer Herkunft zu fördern, nicht einhalten. Das Hamburger Bildungssystem muss sich grundlegend ändern, um einen stärkeren Beitrag zur Gerechtigkeit und für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt zu leisten.

Dazu wollen wir die frühkindliche Bildung verändern. Wir sind für einen Rechtsanspruch auf Bildung und Ganztagsbetreuung vom Ersten Lebensjahr an. Zur Unterstützung wollen wir das Ganztagsangebot für die drei- bis sechsjährigen Kinder ausbauen und die pädagogische Aus- und Weiterbildung des pädagogischen Personals in den Kitas verbessern. Schließlich halten wir es für nötig, den Anteil der Erzieherinnen und Erzieher mit Migrationshintergrund in den Kitas auszubauen, um die Integration der Kinder zu erleichtern.

Besonders viel zu tun ist in den Schulen. Hamburg leistet sich z. B. viel zu viele Schulabbrecherinnen und -abbrecher. Wir glauben, dass die Probleme an den Schulen inzwischen nicht mehr nur mit einfachen Mitteln -mehr Lehrkräfte, kleinere Klassen - zu beheben sind, sondern dass wir auch an den Strukturen etwas ändern müssen. Diese Strukturen - die Trennung der Kinder nach der vierten Klasse und das System der Auslese - produzieren Ungerechtigkeit und lassen die Potenziale der Kinder ungenutzt.

Deshalb setzen wir uns für das gemeinsame Lernen der Kinder bis zur 9 Klasse ein. Im Grunde wollen wir so die Leistungsfähigkeit der Gymnasien ausweiten und allen Kindern zugänglich machen. Erfahrungen aus dem Ausland und von einer Reihe von Schulen in Deutschland zeigen, dass vom gemeinsamen Lernen die Schwächeren profitieren, ohne dass die Stärkeren gebremst werden. Diese Schule für alle wollen wir als Ganztagsschule ausgestalten. Außerdem wollen wir ein umfassendes Entlastungs- und Fortbildungsprogramm für Lehrerinnen und Lehrer sowie eine Begrenzung der Klassenstärken auf 25 Kinder.

Sehr viel mehr Einzelheiten finden Sie unter
http://www.farid-mueller.de/cms/default/dokbin/211/211523.pdf ab Seite 21.

Viele Grüße
Ihr
Farid Müller

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