Frage an Farid Müller von Tobias J. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Müller,
Sie haben ja sehr schön die Doppelzüngigkeit des Senats beim Life-Earth-Konzert des Senats angeprangert. Es macht mich ganz kribbelig, wie die CDU erst nix für das Klima tut und dann über so ein Mammutkonzert versucht, sich ein neues Image zu geben - und das für X-Millionen Steuergelder!
Neulich stand im Abendblatt, dass demnächst Al Gore, der Macher der Life-Earth-Konzerte nach Hamburg kommt. Was denken Sie: Gab es da ein Tauschgeschäft - Hamburg zahlt für das Konzert, Gore kommt nach Hamburg?
Viele Grüße
Sehr geehrter Herr Johanning,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Tatsächlich ist das Ganze sehr merkwürdig. Aber von Anfang an: Im letzten Jahr, so berichtet "Die Welt", bemüht sich der Senat um einen Besuch des amerikanischen Vizepräsidenten Al Gore. Dies sei an der "Finanzierung" gescheitert.
Im Mai wird bekannt, dass Hamburg Berlin als Ausrichter des deutschen "Live-Earth-Konzerts" verdrängt hat. Auf eine Anfrage von mir an den Senat, musste dieser einräumen, dass Hamburg das volle wirtschaftliche Risiko des Konzerts tragen sollte.
Obwohl der Senat in seiner Antwort angab, das Risiko sei nicht abschätzbar, war das nur die halbe Wahrheit. Denn bereits damals muss klar gewesen sein, dass Hamburg vorneweg 750.000 Euro an den Veranstalter zu zahlen hatte. Nachdem der Kartenverkauf für das Konzert nur schleppend begann und viele Plätze leer blieben, kam noch das weitere Defizit von 200.000 Euro hinzu. Insgesamt kostete Live Earth Hamburgs Steuerzahlende also 950.000 Euro. Nicht gerade ein Pappenstiel für ein paar Stunden Samy Deluxe, Roger Cicero und Shakira.
Und dann die große Überraschung: Al Gore kündigt einen Besuch in Hamburg an. Der geplante Termin, der 24. Oktober, liegt in der allerbesten Vorwahlzeit.
Für mich Grund genug, beim Senat erneut nachzuhaken. Der Medienbericht und Ihre Frage haben mich veranlasst, den Senat am Montag in einer Schriftlichen Kleinen Anfrage, dass ist ein offizielles parlamentarisches Institut, Stellung zu nehmen. Ich werde Sie gerne über die Antwort informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Farid Müller