Frage an Farid Müller von Hans B. bezüglich Tourismus
Sehr geehrter Herr Müller,
ihre Partei setzt sich vehement gegen die Durchführung der Harley Days ein.
Dieses entspricht nach aktuellen Umfragen in keinster weise dem Willen
der Bevölkerung, die sich mit einer großen Mehrheit für die Durchführung ausgesprochen hat.
Den Titel der Green Capital City hat Hamburg in meinen Augen ohnehin nicht verdient, da Sie es dulden, dass in Moorburg die größte Drechschleuder Hamburgs gebaut wird. Wir Motorradfahrer sollen jetzt für das umweltpolitische Versagen ihrer Partei herhalten. Finden Sie das nicht auch etwas billig?
Kann eine Stadt es sich eigentlich erlauben auf Einnahmen des Tourismus in dieser Größenordnung zu verzichten?
Wenn ich mir die Argumente ihrer grünen Kollegen anhöre, die uns Motorradfahrer als Machos auf zwei Rädern bezeichnet, dann ist das wohl eher als perönlicher Angriff als denn als Sachargument zu werten.
Eines noch, und das gilt sowohl für die Touristen als auch für die Hamburger, wer den Bürgern hohe Abgaben, auch für Umwelt, zumutet, der sollte nicht auch noch als Spaßbremse auftreten.
Sehr geehrter Herr Bureg,
Es ist richtig, dass ich gegen die Durchführung der Harley Days in Mitte bin. Der Grund dafür ist nicht, wie Sie vermuten, dass ich Motorradfahrer als Machos auf zwei Rädern sehe. Ich kann im Gegenteil gut nachvollziehen, dass Motorradfahren als Entfaltung der persönlichen Freiheit empfunden wird.
Aber haben Sie schon einmal mit den Anwohnerinnen und Anwohnern auf St. Pauli gesprochen? Das sind geduldige Leute. Sie wissen, dass sie in einem quirligen und manchmal auch lautem Stadtteil leben. Aber es gibt Grenzen des Erträglichen. Und wenn Biker am Sonntagmorgen in einer Wohnstraße einen Burnout machen, über Spielplätze brettern und Radfahrer auf´s Korn nehmen, dann ist diese Grenze überschritten. Schade, dass von diesem Fehlverhalten einiger diejenigen, die rücksichtsvoll biken betroffen sind. Aber leider habe ich nicht wahrgenommen, dass der Veranstalter sich wirkungsvoll bemüht hätte derlei Exzesse zu unterbinden. Und deswegen halte ich diese Veranstaltung in der Innenstadt weiter für eine Schnapsidee.
Im betroffenen Viertel würde keine Umfrage für die Harley Days eine Mehrheit bekommen. Im übrigen ist mir auch keine repräsentative Umfrage bekannt, in der sich eine Mehrheit der Bevölkerung für die Harley Days ausspricht.
Aus meiner Sicht liegt es in der Verantwortung des Veranstalters, ein wirksames Konzept vorzulegen, wie die Harley Days durchgeführt werden, ohne den Anwohnern und Anwohnerinnen zu schaden. Solange das nicht der Fall ist, bleibe ich bei meiner ablehnenden Haltung gegen diese Veranstaltung in der Innenstadt.
Viele Grüße
Farid Müller