Ausbildungsabgabe - Warum?
Angesichts von einem Überangebot von freien Ausbildungsplätzen im Land Bremen, wie wollen Sie dafür sorgen, dass Unternehmen ihre freien Ausbildungsplätze mit ausbildungswilligen und -reifen Jugendlichen besetzen können?
Der demografische Wandel und die Tatsache, dass immer mehr junge Menschen sich für ein Studium entscheiden, macht es für immer mehr Betriebe (keineswegs für alle) schwierig, Auszubildende zu finden. Dabei brauchen wir Fachkräfte auch und gerade in den klassischen Ausbildungsberufen. Gleichzeitig bleiben immer noch zu viele junge Menschen nach der Schule ohne Ausbildungsplatz. Aus dieser Zwickmühle müssen wir in Deutschland herauskommen.
Deshalb macht sich die SPD hier vor Ort in Bremen für ein Bündel an Maßnahmen zur Stärkung der Ausbildung stark.
Den Stellenwert einer Ausbildung bei jungen Menschen stärken, indem wir soziale Angebote bieten, die auch Studierende erhalten: etwa mit einem attraktiven Azubi-Ticket für den ÖPNV (TIM-Ticket, erhältlich seit Sommer 2022) und mit Bremens erstem Azubi-Wohnheim (Baubeginn im Mai 2023 auf dem Ellener Hof, in der Nähe großer Bremer Ausbildungsbetriebe). Im ehemaligen Bundeswehrhochhaus werden wir auch in der Innenstadt junges Wohnen etablieren (GEWOBA-Projekt Q45).
Wir stärken unsere Investitionen in die Berufsschulen, um auch ihren Stellenwert zu verbessern; Bremen ist inzwischen auf Platz 4 bei den Ausgaben pro Schüler:in vorgerückt und wir wollen noch höher kommen.
Auch in den Betrieben muss es zu Veränderungen kommen. Höhere Ausbildungsvergütungen haben etwa im Bauhauptgewerbe und in der Pflege zu einer Verbesserung der Bewerberlage geführt. Möglich wurde dies in beiden Branchen durch einen solidarischen Ausbildungsfonds, in den alle Betriebe einzahlen und aus dem ausbildende Betriebe Ausbildungskosten erstattet bekommen. Zudem können sie weitere Unterstützungsleistungen in Anspruch nehmen. Soche überbetrieblichen Unterstützungen können die Zahl der Ausbildungsabbrüche verringern und mehr junge Menschen mit schwierigen Ausgangslagen zum erfolgreichen Abschluss bringen. Deshalb weiten wir in Bremen den Ausbildungsunterstützungsfonds auf alle Branchen aus, die bisher über keinen verfügen.