Frage an Falk Neubert von Ilona S. bezüglich Recht
Wir sind leider eine junge kleine Berufsgruppe (Berufsbetreuer) ohne große, um nicht zu sagen "keine" Lobby zu haben.
Über 12 Jahre haben wir Betreuer keine Vergütungserhöhung erhalten, obwohl die Kosten in allen Belangen gestiegen kann. Wir geben tagtäglich unser Bestes für Leute, die geistig, psychisch behindert sind. Auch die Gruppe der Suchtklienten wird immer mehr. Dies bringt uns an die Grenze unserer finanziellen Belastbarkeit. Wir haben Fixkosten, die wir nicht umlegen können. Eine hohe Anzahl Politiker aller Parteien haben sich in diesem Jahr wohlwollend zu dieser Problematik in unserer Fachzeitschrift (auch Frau Gesine Lötzsch) positioniert. Der Bundestag hat der Erhöhung zugestimmt. Der Bunderrat dagegen hat diese Thematik von der letzten Tagesordnung gestrichen und zur erneuten Behandlung auf diesen Monat vertagt. Wir Betreuer waren in dem Glauben, das das Wort unserer Politiker Gewicht hat und dem Äußerungen/Bekundungen nicht nur Lippenbekenntnisse sind. Wir hätten zu dieser Problematik gern Ihren Szandpunkt gehört und bitten Sie sich mit Frau Lötzsch in Verbindung zu setzen, um unserem Anliegen weiterhin Gewicht zu geben.
Ich bedanke mich im voraus.
Mit freundlichen Gruß Frau S.
Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Das Problem, dass Berufsbetreuer bzw. Betreuer allgemein schlecht bezahlt sind, ist mir grob bekannt. Das ist allgemein ein Problem der sozialen Berufe, wo seitens der Fördermittelgeber immer wieder versucht wird die Grundpauschalen so niedrig wie möglich zu halten. Ich persönlich halte dies für skandalös, sind es doch gerade die Menschen die im Bereich des Sozialen tätig sind, die die Gesellschaft zusammenhalten.
Warum der Bundesrat seine Entscheidung vertagt hat, kann ich Ihnen nicht sagen. Ich verspreche Ihnen aber, dass die neue Linksfraktion (und ich, wenn ich denn gewählt werde) uns das Problem nochmal annehmen und darauf drängen, dass zeitnah der Bundesrat die Erhöhung Ihrer Pauschalen absegnet. Damit Sie weiterhin Ihrer Arbeit nachgehen können ohne ein Minus zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
Falk Neubert