Frage an Fabio Crivellari von Anja D. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Dr. Crivellari,
Herrn Kretschman hat gesagt, das die Grünen das Betreuungsgeld abschaffen und der Kleinkinderversorung zuführen möchte. Was treiben die ganzen Familien, die ihre Kinder bis zum 2. oder 3. Geburtstag zu Hause betreuen, so den ganzen Tag da sie ja nicht Ihre Kinder versorgen, wie es oben heißt? Ich jedenfalls (Fenja kam mit 2 Jahren 12h/Woche in die Krippe) habe mich immer um sie gekümmert. Trotz finanzieller Einbußen und Stress. Nun geht sie in die Kita, hatte eine sehr kurze Eingewöhnungszeit, und wird als selbstständig, mitfühlend und hilfsbereit gelobt. So schlecht habe ich sie wohl nicht "nicht versorgt". Lediglich 1% der Kinder wachsen in so schlechten Verhältnissen auf, das die Kita der bessere Platz für sie ist. Allen Eltern pauschal zu unterstellen, sie wären Rabeneltern, wenn sie sich für die Betreuung zu Hause (bis zum 3. Lebensjahr) entscheiden, ist beleidigend. Es gibt sehr viele -sehr bekannte und anerkannte- Kinderphsychologen und Erzieher, die die Betreuung bis zum 3. Geburtstag zu Hause bevorzugen. Im Kindergarten lernen die Kinder Regeln, zu Hause Beziehung. Alle Eltern sollten die Wahl haben, was für sie und ihre Kinder das Beste ist. Wenn es schon leider nötig ist, das beide Elternteile arbeiten, sollte zumindest in den ersten Jahren der Staat diejenigen unterstützen, die sich gegen Verdienst und für Kinderbetreuung zu Hause entscheiden. Warum erhalten Krippen-Eltern mindestens 700,00 Euro/Monat (Platzkosten minus Eigenanteil), während die "Selbstbetreuer-Eltern" nur ca. 180,00/Euro/Monat und nun gar nichts mehr, bekommen? Das ist ein Verstoß gegen unser Grundgesetz! (Gleichbehandlung). Sicher, ist zahle keine/wenig Steuern und Abgaben, wenn ich nichts/wenig verdiene in der Zeit, aber ich schicke beziehungsfähige, mit Selbstwert und nicht nur Selbstbewustsein "ausgestattete" Kinder ins Leben. Wie steht denn Ihre Partei dazu? Zumindest im Bereich der Ungleichbehandlung?
MFG,
A. D.
Sehr geehrte Frau Dinter,
herzlichen Dank für Ihre Nachricht.
Für uns als Christdemokraten ist eines ganz klar: In erster Linie entscheidet Familie über Familie und nicht der Staat. Und das bedeutet Wahlfreiheit für Sie als Eltern. Wir haben in den vergangenen Jahren viel für den Ausbau der Kinderbetreuung getan. Das war richtig und wichtig. Aber gleichzeitig haben wir auch das Elterngeld und das Betreuungsgeld eingeführt, um Eltern wie Sie zu unterstützen, die ihre Kinder zu Hause erziehen wollen. Vom Betreuungsgeld des Bundes profitieren in Baden-Württemberg mehr als 100.000 Familien. Sie wollen wir auch nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nicht im Regen stehen lassen. Die Mittel, die der Bund in diesem Bereich künftig an die Länder gibt, wollen wir auch weiterhin für unsere Familien reservieren und ein Familiengeld einführen.
Damit wollen wir Familien ganz gezielt unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen,
Fabio Crivellari