Frage an Eveline Lemke von Joachim S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Wie wichtig ist Ihnen die Inklusion bei der Gestaltung Ihres Wahlkampfes? Werden Sie bei öffentlichen Auftritten von Gebärdendolmetschern für Gehörlose begleitet? Gibt es bei Ihren Veranstaltungen technische Hilfen für Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen? Berücksichtigen Sie bei der Auswahl des Veranstaltungsortes, ob dieser barrierefrei ist? Sind Ihre Informationsseiten im Internet barrierefrei, Videos mit Untertiteln?
Sehr geehrter Herr Seuling,
wir bedauern, dass wir Barrierefreiheit nicht durchgängig in unserem Wahlkampf umsetzen können. Wir stoßen zum Teil einfach an Kosten- oder Organisationsgrenzen, die u. a. der Tatsache geschuldet sind, dass wir den Wahlkampf fast ausschließlich mit ehrenamtlichen Mitteln oder nach Spendenfluss durchführen. Dabei ist und die gelebte Inklusion ist uns sehr wichtig, so haben wir z. B. unser Wahlprogramm redaktionell überarbeitet, um es sprachlich zu vereinfachen und uns an die Anforderungen der "Einfachen Sprache" anzulehnen. Sofern uns ein ehrenamtlicher Gebärdendolmetscher zur Verfügung steht, freuen wir uns, die Veranstaltung auch für Gehörslose interessant gestalten zu können. Die zentralen Veranstaltungen des Landesverbandes finden ausschließlich in barrierefreien Räumlichkeiten statt. Wir arbeiten im Internet mit Typo3, was als barrierefrei gilt (weil z. B. die Schriftgrößen individuell verändert werden können), ebenso wie mit Wordpress, das gute technische Voraussetzungen für Barrierefreiheit bietet. Unsere Videos sind ebenfalls ohne Agentur-Auftrag ehrenamtliche "Eigenprodukte". Einige Videos haben keine gesprochenen sondern nur geschriebene Texte, womit wir ausgleichen wollen, dass einige Videos sprachliche Schwerpunkte ohne Untertitel haben. Insgesamt wissen wir, dass unsere eigene gelebte Inklusion noch optimiert werden kann und laden herzlich ein, uns bei der Gestaltung und Umsetzung zu helfen. Dazu sind uns technische Hinweise, tatkräftige Unterstützung bei Veranstaltungen oder auch Spenden herzlich willkommen. Denn Inklusion ist eine Herausforderung, die von beiden Seiten gelebt werden muss.
Mit freundlichem Gruß,
Eveline Lemke