Frage an Eva-Maria Stange von Matthias R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Stange.
Ich schätze Sie als Kulturministerin. Warum wollen Sie diesen Posten aufgeben und sich der Kommunalpolitik widmen? Denken Sie, Sie könnten da mehr bewegen ? Ist Ihr Vorbild die Chemnitzer OB Frau Ludwig ? Ich und viele andere, die ich kenne haben jedenfalls Schwierigkeiten, Sie aus der Kultur wegzuwählen, wenngleich natürlich Ihre Fähigkeiten auch in der Kommunalpolitik wichtig sind. Herrscht in der SPD ein so großer Personalmangel und war es überhaupt Ihre persönliche Entscheidung ?
Beste Grüße M. R.
Sehr geehrter Herr R.,
Danke für Ihre anerkennenden Worte und die Anfrage. Ich lebe seit mehr als vierzig Jahren in Dresden und habe u.a. auch durch meine Tätigkeit als Wissenschafts- und Kunstministerin immer wieder vielfältige Berührungen mit der Entwicklung der Stadt. Ich sehe seit längerem, dass die Entwicklung in vielen Bereichen stagniert und konzeptionslos eine wachsende, lebendige Stadt im ewigen Streit die Zukunft verspielt. Als ich von der Wählervereinigung "Gemeinsam für Dresden" namentlich Prof. Rehberg angesprochen wurde, ob ich für eine überprateiliche OBM Kandidatur zur Verfügung stehe, habe ich nicht lange gezögert "Ja" zu sagen. Nicht, weil ich meine aktuelle Aufgabe als Wissenschafts- und Kunstministerin und die Zusammenarbeit mit den Einrichtungen und Menschen in diesen Bereichen nicht liebe, sondern weil ich die Chance sehe, mehr für meine Heimatstadt tun zu können. Dazu gehört z.B. auch die phantastische Aussicht, den Weg zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 mit vielen Akteuren in Dresden und im Land zu einem besonderen Zukunftskonzept für Dresden entwickeln zu können. Das Amt der OBM´in ist auch aufgrund der Direktwahl eine ganz besondere Aufgaben und die Kommunalpolitik in einer wachsenden Großstadt wie Dresden ist mindestens genausso bedeutsam und herausfordernd wie ein Landesministerium.
Mit freundlichen Grüßen
Eva-Maria Stange