Frage an Eva-Maria Stange von Gerlinde J. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Guten Tag Frau Stange,
Ich habe bei Ihrem gestriges Interview bei "Dresden Fernsehen" aufmerksam zugehört. Sie möchten unter Anderem nicht mit den Initiatoren von "Pegida" sprechen, gilt das dann auch für die Menschen die sich dort angeschlossen haben?
Das wäre doch eine Ausgrenzung und Diskriminierung, die Sie bei Immigranten weit von sich weisen würden!
So eine Aussage könnte die Chancen für einen positiven Ausgang Ihrer Kandidatur zur Oberbürgermeisterin schmälern. Unsere viel gepriesene Demokratie müsste doch Dialoge mit anders Denkenden aushalten!
Mit freundlichem Gruß, G. J.
Sehr geehrte Frau J.,
Vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gern beantworte. Ich bin seit mehreren Jahren Landtagsabgeordnete und es ist meine Aufgabe, die ich sehr gern wahrnehme, mit den Bürgern ihre Probleme zu besprechen und auch - wenn möglich - nach Lösungen zu suchen. Ich muss den Dialog mit den Bürgern daher nicht erst beginnen, sondern führe ihn bereits. Ich kenne viele der angesprochenen Probleme, die sich jetzt auf der Straße Luft verschaffen und die Politik auffordern zu Veränderungen. Ja, ich will mit den Demonstranten sprechen und ihnen zuhören.
Was ich nicht will und ablehne, ist ein Gespräch mit der Führungsspitze von PEGIDA. Wer Ausländerfeindlichkeit zu seinem Motto erklärt und in die Bevölkerung streut, vergiftet das Klima in unserer Stadt. Als Wissenschafts- und Kunstministerin höre und erfahre ich täglich, was der Ruf der Ausländerfeindlichkeit in Dresden mit unseren ausländischen Wissenschaftlern und Künstlern macht. Sie wollen Dresden verlassen oder kommen garnicht erst hierher, weil sie sich nicht sicher fühlen und ihren Kindern das nicht zumuten wollen. Das schadet nicht nur dem Ruf Dresdens und seiner Bürgerinnen und Bürger, sondern auch Sachsen. Und es entspricht nicht der Mehrheitsmeinung der dresdner Bevölkerung, wie ich es immere wieder erleben darf.
Diese Differenzierung ist mir wichtig und ich hoffe, damit auch Ihre Frage beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Eva-Maria Stange, MdL