Frage an Eva Gümbel von Nelly N. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Dr. Gümbel,
mir gefällt das Programm der GAL in Hamburg, besonders in den Punkten Umwelt- und Familienpolitik. Nun habe ich eine Frage zur Bildungspolitik, die mir bisher noch ein wenig "schwammig" erscheint (vielleicht mögen Sie mir noch einen Link nennen, der mir zeigt, wo ich mich genauer darüber informieren kann?):
Wie soll mit der Heterogenität der Schülerschaft möglichst gerecht umgegangen werden, z.B. wie können gleichermaßen Schüler mit Migrationshintergrund und schlechten Deutschkenntnissen in einer Schule gefördert werden und trotzdem besonderes begabte Schüler auf ihre Kosten kommen, denn auch sie haben ein Lehr- und Lernangebot verdient, das ihren Interessen und Fähigkeiten entspricht. Sie stimmen mir sicherlich darin zu, dass jedes Individuum wertvoll ist und eine ihm angemessene Bildung verdient, statt für eine Gleichmacherei zu plädieren. Gleiche Chancen heißt schließlich nicht gleiche Behandlung aller, im Gegenteil: So verstehe ich darunter, dass jedes Individuum mit seiner speziellen Art gefördert und berücksichtigt wird.
Die Lösung für begabte Schüler kann nicht darin bestehen zu sagen: "Dann sollen sie den Schwächeren etwas beibringen, dadurch lernen sie auch etwas" oder "die picken sich automatisch die Aufgaben heraus, die für sie interessant sind". Als Hochbegabte kann ich Ihnen sagen, dass diese Konzepte nicht funktionieren und ich froh war über eine damalige Grundschullehrerin, die besonders streng mit mir war, mir aber auch Möglichkeiten geboten hat, über den schulischen Unterricht hinaus noch mehr zu lernen.
Und welche Ziele hat die GAL grundsätzlich für die Schulbildung und auch die Hochschulbildung in Hamburg?
Ich freue mich sehr über Ihre Antwort und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ihre Nelly Nguyen
Sehr geehrte Frau Nguyen,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Es freut mich, dass Ihnen unser Programmgefällt.
Nähreres zum Thema Bildung und unserem Konzept "Neun macht klug" können Sie auf unseren Grünen Seite finden oder direkt bei unserer Spitzenkandidatin Christa Goetsch erfragen.
Allgemein kann ich Ihnen sagen, dass wir gegen das frühe Aussortieren der Kinder in Klasse vier sind und den Kindern ein gemeinsames Lernen bis in Klasse neun ermöglichen wollen, so wie uns dass die Sieger der Pisa Studie schon seit vielen Jahren vor machen. Dazu ist aber eine gründliche Vorbereitung sowohl der Lehrer als auch des Lernmaterials nötig: Eine solche grundlegende Reform des Schulwesens soll nicht über das Knie gebrochen werden, sondern in zwei Legislaturperioden, also in acht Jahren umgesetzt werden.
Unsere Haltung zu den Studiengebühren ist ablehnend: Wir fordern uneingeschränkte Bildungsfreiheit.
Ich hoffe, dass ich Ihnen weiterhelfen konnte und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ihre Eva Gümbel