Frage an Eva Gümbel von Andreas R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Dr. Gümbel,
mittlerweile wird die Option einer schwarz-grünen Koalition offen diskutiert. Herr von Beust will „das schwarz-grüne Experiment“ wagen; Frau Hajduk sieht demgegenüber„kein praktisch-politisches Fundament für Schwarz-Grün“. Doch jeder weiß, dass bei knappen Wahlergebnissen Parteiraison und Machtinteressen zu großen Überraschungen führen können. Wenn sich in den kommenden Tagen und Wochen die Zeichen weiter verdichten, dass es im Zweifelsfall zu einer schwarz-grünen Koalition kommen könnte, werde ich als Ihr potenzieller Wähler von meinem Wahlrecht Abstand nehmen. Wie ist Ihre Einschätzung hierzu?
Mit herzlichem Gruß aus Barmbek-Süd
Andreas Reins
Sehr geehrter Herr Reins!
Herzlichen Dank für Ihre Frage.
Ole von Beust sieht, ähnlich wie Koch in Hessen, seine Mehrheit schwinden und sucht nach Alternativen. Das finde ich gut, denn es zeigt: Rot-Grün ist in Hamburg möglich.
Sollte es dafür nicht reichen, halte ich eine große Koalition wie schon im Bund für am wahrscheinlichsten.
So wie ich die Lage beurteile, wollen die Sozialdemokraten unbedingt an der Regierung beteiligt sein. Wenn nicht mit den GRÜNEN, dann eben mit der CDU. Programmatisch unterscheiden sich die beiden großen Volksparteien auch gar nicht so stark von einander wie sie jetzt im Wahlkampfgetöse glauben machen wollen.
Uns, die GRÜNEN, trennt aber wesentlich mehr von der CDU als von der SPD.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Einschätzung weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
Eva Gümbel