Frage an Eva Goldbach von Astrid M. bezüglich Frauen
Guten Tag Frau Goldbach,
was halten sie von der Werbung für mehr ehrenamtliche Tätigkeit?
Wäre es nicht sinnvoll, endlich dafür Werbung zu machen, dass soziale Arbeit bezahlt wird?
Im Grunde soll ja mit der unbezahlten sozialen Arbeit, Ehremamt, Reproduktionsarbeit, die Arbeit die seit jeher Frauenarbeit war weiter betrieben werden. Altersarmut ist nicht umsonst weiblich.
Wenn soziale Arbeit bezahlt würde, würden ähnlich wie beim Mindestlohn, Frauen am deutlichsten davon profitieren.
Soziale Arbeit bedeutet ja auch Fürsorgearbeit. Was uns wichtig ist bezahlen wir auch gut. Damit zeigen wir mit der unbezahlten sozialen Arbeit, dem Ehrenamt, auch deutlich wie wir, entgegen unseren Lippenbekenntnissen, tatsächlich eingestellt sind.
Was meinen Sie dazu?
Für uns GRÜNE sind Bürgerbeteiligung und bürgerschaftliches Engagement ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Sie stärken und bereichern die demokratische Gesellschaft. Wir wollen das Ehrenamt stärken – und all die ehrenamtlich tätigen Menschen in Hessen dabei unterstützen, sich weiterhin in der Freizeit aktiv einzubringen. Dafür wollen wir an mehreren Punkten ansetzen:
Wir wollen eine Ehrenamtsstrategie für Hessen. Darin wollen wir alle Maßnahmen zur Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements inklusive der Landesstiftung stärker bündeln, Förderprogramme transparenter machen und die Kooperation aller Beteiligten stärken. Für die Umsetzung wollen wir auf der Kompetenz der Landesehrenamtsagentur aufbauen und eine*n Beauftragte*n für Bürgerbeteiligung und ehrenamtliches Engagement installieren. Wir wollen verstärkt Jugendliche für das Ehrenamt gewinnen, indem wir die Jugendleitercard (Juleica) mit den gleichen Vorteilen wie die Ehrenamtskarte ausstatten. Die ehrenamtliche Tätigkeit behinderter Menschen wollen wir ebenfalls fördern, indem das Land die Kosten für Assistenz, technische Hilfsmittel oder GebärdensprachdolmetscherInnen finanziell unterstützt.