Frage an Eva Goldbach von Dennis K. bezüglich Verbraucherschutz
Die bäuerliche Landwirtschaft schwindet. Die Tiere leiden. Die Böden sind überdüngt. Die Methanbelastung (Treibhauseffekt) ist hoch.
Wäre es aus Ihrer Sicht nicht sinnvoll die Massentierhaltung einzuschränken?
Falls ja:
-- Welche Ansätze verfolgen Sie?
"Die Landwirtschaft ist sowohl Leidtragende als auch Mitverursacherin der Klimakrise. Echter Klimaschutz kann nur dann erreicht werden, wenn die Landwirtschaft ihre Verantwortung ernst nimmt und in die Anstrengungen einbezogen wird, unser Klima zu schützen. So sind insbesondere die industrielle Landwirtschaft und die Intensivtierhaltung mitverantwortlich für die Klimakrise und ihre weltweiten Folgen wie Dürren, Stürme, Hochwasser und die Zerstörung der Lebensgrundlagen von Menschen in allen Teilen der Welt.
Immer häufiger erreichen uns grausame Bilder aus der Intensivtierhaltung. Die damit konfrontierten Bürgerinnen und Bürger zeigen in ihren Reaktionen, dass sie nicht akzeptieren, dass Tiere im Jahr 2017 so leiden müssen: Unter Hochleistungszucht und Enge, mit amputierten Körper teilen und viel zu häufig auch offensichtlichen Wunden. Gleichzeitig können immer mehr Bäuerinnen und Bauern von den Preisen, die sie für ihre Erzeugnisse bekommen, nicht mehr leben. Sie bezahlen den Wachstums- und den Kostendruck, um im Weltmarkt mithalten zu können, mit ihrer Existenz.
Wie gestalten wir also eine Zukunft ohne Intensivtierhaltung? Wir wollen die Bäuerinnen und Bauern und die Gesellschaft für eine Landwirtschaft gewinnen, die gesunde Lebensmittel produziert, Kulturlandschaften erhält, Böden und Gewässer schützt und Tiere artgerecht hält. Diese Leitungen müssen von der Gesellschaft honoriert werden. Zum einen durch angemessene Preise für Lebensmittel, zum anderen durch die Ausrichtung der Direktzahlungen der EU auf Nachhaltigkeit. Nicht allein die Flächen, sondern Kriterien wie Schlaggrößen, vielfältige Fruchtfolgen, hoher Leguminosenanteil, extensives Grünland, Verzicht auf Totalherbizide, eine bodengebundene Tierhaltung und Vorrang der Produktion von Lebensmitteln vor Energiepflanzen sollen für die Höhe der Zahlungen ausschlaggebend sein. Damit können wir die bäuerliche Landwirtschaft unterstützen.
Verbraucherinnen und Verbraucher haben das Recht zu erfahren, was sie kaufen. Der 6-Punkte-Plan sieht vor bei Fleisch und Milch eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung einzuführen.
Den 6-Punkte-Plan „Gemeinsam aus der Massentierhaltung aussteigen“ finden Sie unter folgendem Link: www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/themen_az/agrar/Autorenpapier_Massentierhaltung_Goering-Eckardt_Meyer_06-2017.pdf "